Die Hoffnung auf eine Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China könnte zu Wochenbeginn die Wall Street auf neue Jahreshochs führen und damit die positive Entwicklung vom Freitag fortsetzen. Die von US-Präsident Donald Trump am Wochenende angekündigte Aussetzung der Anhebung von US-Strafzöllen auf chinesische Importe dürfte für etwas Entspannung sorgen, heißt es. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,4 Prozent zu.
Trump hatte mitgeteilt, er werde die für den 2. März geplante Anhebung der US-Strafzölle auf chinesische Waren von 10 auf 25 Prozent zunächst hintanstellen. Ein neues Datum für eine mögliche Erhöhung kündigte er nicht an. Zwar gab Trump keine weiteren Details bekannt, jedoch hätten die Handelsgespräche zwischen China und den USA in der vergangenen Woche "erhebliche Fortschritte" gemacht. Zudem hatte Trump die Planung eines Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping angekündigt, sollte es zu weiteren Fortschritten kommen. Dies wird gemeinhin als Signal gedeutet, dass die Handelsgespräche unmittelbar vor einem Abschluss stehen.
Allerdings zeigen sich Analysten skeptisch, ob es für den Aktienmarkt stark nach oben gehen wird. In der vergangenen Woche hatten Dow & Co bereits den neunten Wochengewinn in Folge verzeichnet. Da könnte die Luft langsam etwas dünner werden, heißt es. Es sei die "große Frage", wie weit der Anstieg noch gehen könnte, so Investment-Stratege Daniel Morris von BNP Paribas Asset Management. So habe Trump nur eine Verschiebung neuer Strafzölle bekannt gegeben und noch keine Einigung auf ein Abkommen, so Morris weiter.
Zudem könnten sich die Investoren im Vorfeld wichtiger US-Daten im Wochenverlauf sowie der Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses zurückhalten.
Bei den Einzelwerten könnte die Aktie von Berkshire Hathaway, das Investment-Vehikel von Finanzmagnat Warren Buffett, im Fokus stehen. Das Unternehmen hat im vierten Quartal zwar das operative Ergebnis gesteigert. Wegen einer hohen Abschreibung auf die Beteiligung an Kraft Heinz und unrealisierter Investmentverluste verzeichnete Berkshire Hathaway allerdings einen Verlust von 25,4 Milliarden Dollar. Grund für die hohen Einbußen ist die Anwendung neuer Bilanzierungsregeln bei der Behandlung nicht realisierter Verluste aus Investitionen. In einem Brief an seine Aktionäre berichtete Buffett für das Gesamtjahr jedoch über einen operativen Rekordgewinn von 24,8 Milliarden Dollar. Die Aktie zeigt sich vorbörslich kaum verändert.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/chg
(END) Dow Jones Newswires
February 25, 2019 06:22 ET (11:22 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.