Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Der Volkswagen-Konzern wünscht sich mehr Rückendeckung und Mut der Politik, um die Wende zu einer reinen Elektromobilität zu beschleunigen. "Hier geht es uns nicht darum, Subventionen zu bekommen, sondern Vorfahrt für E-Autos", sagte der Chefstratege des VW-Konzerns Michael Jost. Der VW-Manager forderte unter anderem für E-Autos reservierte Fahrspuren in Ballungszentren nach norwegischem Vorbild. Jost nannte die Neuausrichtung des weltgrößten Automobilkonzerns auf Elektroantriebe unumkehrbar. Langfristig werde VW kaum noch Diesel- und Benzin-Fahrzeuge bauen. (Augsburger Allgemeine)
NORTHVOLT - Das schwedische Unternehmen Northvolt denkt über eine Batteriezellenproduktion in Deutschland nach. "Dort sitzen viele mögliche Kunden aus der Autoindustrie, es gibt gut ausgebildete Fachkräfte und renommierte wissenschaftliche Einrichtungen, die eine solche Fabrik als Begleiter unterstützen können", sagte Firmenchef Peter Carlsson. Aktuell arbeiten die Skandinavier am Aufbau von Europas größter Fabrik für Lithium-Ionen-Zellen und Elektroauto-Batteriepacks in Skelleftea im Norden Schwedens. (Die Welt S. 12)
KIENBAUM - Fabian Kienbaum, CEO der Personalberatung Kienbaum Consultants, peilt nach harten Einschnitten wieder deutlich steigende Umsätze an. Ein Wachstum "im Branchenschnitt von 5 bis 8 Prozent" ist Kienbaums Ziel, der erstmals über die aktuelle Lage und Zukunft des Familienunternehmens spricht. Vor gut einem Jahr beerbte Fabian Kienbaum seinen Vater Jochen an der Spitze der familiengeführten Personal- und Unternehmensberatungsfirma. (Handelsblatt S. 14)
INFINEON - Der Chipproduzent Infineon indes interessiert sich nur für ein einziges Gerät: das G8 ThinQ von LG. Die Münchener hoffen auf einen durchschlagenden Erfolg des Oberklasse-Smartphones. Denn das Handy enthält eine Technologie, die der DAX-Konzern seit fast einem Jahrzehnt entwickelt. Bislang sind aber alle Versuche gescheitert, die "Time of Flight" (ToF) genannte Anwendung in großem Stil zu vermarkten. Infineon hofft nun, dass das Gerät von LG zum Bestseller wird und sich auch andere Hersteller für ToF entscheiden. "Das ist erst der Anfang", sagte Infineon-Manager Martin Gotschlich dem Handelsblatt. Inzwischen sei das Interesse der gesamten Smartphone-Branche an der Technologie erwacht. Gotschlich: "Wir reden mit allen." (Handelsblatt S. 17)
SIEMENS - Die Siemens-Sparte Intelligente Infrastruktur ist eines von drei Standbeinen in der "Vision 2020+". Vorstand Cedrik Neike will Schwerpunkte bei Elektromobilität und Batteriespeichern setzen. Dabei setzt Neike zum einen auf das Thema Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität: "Das ist ein Riesenwachstumsmarkt." Über viele Jahre hatte Siemens hier keine klare Strategie verfolgt. Es gab eine Handvoll verschiedene Ladetechnologien im Haus, die teilweise eher halbherzig betrieben wurden. Zwischenzeitlich stellte Siemens die Aktivitäten 2013 sogar ein, um wenige Jahre später mit einer neuen Produktpalette zurückzukehren. Neike glaubt, dass trotz des Hin und Her nicht zu viel Zeit verloren wurde. "Ein Großunternehmen muss auch einmal den Mut haben, zwei, drei Technologien parallel zu entwickeln, um zu sehen, welche sich durchsetzt."(Handelsblatt S. 20)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse will im Bereich digitaler Assets neue Märkte identifizieren und erschließen. Die Distributed-Ledger-Technologie, auch als Blockchain bekannt, definiere Märkte neu, sagt Jens Hachmeister, der den Bereich Krypto-Assets bei dem Börsenbetreiber leitet, im Interview. "Es braucht eine sichere Handelsplattform und eine für institutionelle Kunden annehmbare Verwahrlösung. Wir schauen uns das auch an und prüfen das intensiv", sagt Hachmeister. Auf den neuen Märkten werde, wie ein Internet der Werte, zukünftig das Bewegen von in einer neuen Art und Weise digitalisierten Assets möglich sein. Hachmeister erklärt, dazu brauche die Börse ein regulatorisches Umfeld, "wo wir solche Dinge ausprobieren können". (Börsen-Zeitung S. 17)
ARCELOR - Frank Schulz, der Deutschland-Chef des Stahlkonzerns Arcelor, mahnt eine neue Balance von Klimaschutz und Außenhandel an. Ein fairer Wettbewerb solle Europa "schmutzigen" Importstahl verteuern, fordert er in einem Interview. (FAZ S. 19)
EASYCREDIT - Die TeamBank, besser bekannt unter dem Namen ihres Kernprodukts Easycredit, ist im vergangenen Jahr überdurchschnittlich und profitabel gewachsen. Der Ratenkreditbestand stieg um 7 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro, die Kundenzahl um 44.000 auf 877.000 und die Wertschöpfung im genossenschaftlichen Verbund auf 405 (i. V. 397) Millionen Euro. Der scheidende Vorstandsvorsitzende der DZ Bank-Tochter, Alexander Boldyreff, kündigte im Gespräch mit der Börsen-Zeitung weitere Innovationen an. Gewährt ein Kunde Einblick in sein wo auch immer geführtes Girokonto, kann ein Ratenkredit bei positiver Entscheidung vom dritten Quartal an innerhalb von 1,6 Sekunden auf dem Konto zur Verfügung gestellt werden. (Börsen-Zeitung S. 2)
HASPA - Die Hamburger Sparkasse (Haspa) ist mit ihrem 2018 um 10 auf 70 Millionen Euro gesunkenen Überschuss unzufrieden und beklagt die Rahmenbedingungen. Die regulatorischen Aufwendungen hätten sich für die größte deutsche Sparkasse seit der Zeit vor Beginn der Finanzmarktkrise 2007 auf inzwischen 50 Millionen Euro pro Jahr verzehnfacht, sagte Haspa-Chef Harald Vogelsang im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Neben einer regulatorischen Entlastung fordert er ein Ende der Niedrigzinsphase. Nach dem laufenden größten Investitionsprogramm ihrer Geschichte wolle die Haspa langfristig eine Ergebnisverdopplung erreichen. (Börsen-Zeitung S. 5)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
February 26, 2019 00:28 ET (05:28 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.