Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Das US-Repräsentantenhaus hat gegen den von Präsident Donald Trump ausgerufenen Notstand zum Bau einer Grenzmauer gestimmt. Die von den oppositionellen Demokraten kontrollierte Kongresskammer votierte für eine entsprechende Resolution. Auch 13 Abgeordnete von Trumps Republikanern stimmten für den Text. Um den Notstand tatsächlich zu beenden, ist auch ein Beschluss des Senats erforderlich. Obwohl dort Trumps Republikaner die Mehrheit haben, könnte die Resolution auch diese Kongresskammer passieren. Der Präsident dürfte in diesem Fall aber erstmals in seiner Amtszeit ein Veto einlegen. Dieses lässt sich nur mit Zweidrittelmehrheiten des Kongresses aushebeln.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:05 HP Inc, Ergebnis 1Q
22:30 Liberty Global Inc, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 16:00 Auftragseingang Industrie Dezember (ursprünglich 4.2.2019) PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: -0,6% gg Vm 16:30 Rohöllagerbestände (Woche)
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.790,80 -0,03% Nikkei-225 21.556,51 +0,50% Hang-Seng-Index 28.728,23 -0,15% Kospi 2.234,79 +0,37% Schanghai-Composite 2.935,79 -0,19% S&P/ASX 200 6.150,30 +0,36%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die Aussicht auf eine weiterhin lockere US-Geldpolitik sorgt in der Region für ein positives Sentiment. Die Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats brachte zwar nicht viel Neues. Powell erwartet in diesem Jahr ein weiterhin solides Wachstum der US-Wirtschaft, wenn auch mit einem niedrigeren Wachstum. Zudem bekräftigte der Notenbanker, die Zinsanhebungen vorerst auszusetzen. Die Aussagen Powells sorgen an den Märkten für eine gute Stimmung. Neuigkeiten zu den Handelsgesprächen zwischen China und den USA gibt es indessen keine. Derweil richten sich die Blicke auf das zweite Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Vietnam. Gegenstand der Gespräche in den kommenden beiden Tagen soll erneut das nordkoreanischen Atomprogramm sein. Tokio und Hongkong zeigen sich freundlich. Das Wirtschaftswachstum in der Sonderverwaltungszone ist im vierten Quartal unter den Markterwartungen ausgefallen. Daiwa-Ökonom Kevin Lai geht auch für das laufende Quartal von einem schwächeren Wachstum in Hongkong aus. Im chinesischen Kerngebiet gewinnt der Schanghai-Composite deutlicher. In Südkorea zeigt sich der Kospi im Vorfeld des Treffens zwischen Trump und Kim um etwas fester. Unter den Einzelwerten geben in Hongkong AAC nach dem Einbruch um 14 Prozent am Vortag weitere 1,6 Prozent nach. Der Hersteller von akustischen Komponenten und Apple-Zulieferer hatte am Dienstag eine Gewinnwarnung. Mit nach unten gezogen werden Sunny Optical mit einem Minus von 1,9 Prozent. Für Hyundai Motor geht es in Seoul derweil um 5,3 Prozent nach oben, nachdem der Autohersteller Berichten zufolge Dividenden-Forderungen des aktivistischen Investors Elliott eine Absage erteilt hat.
US-NACHBÖRSE
Mylan brachen um 9,7 Prozent ein. Im Handel war von enttäuschenden Viertquartalszahlen die Rede. Zugleich schockte das Unternehmen mit dem Ausblick. Weight Watchers verloren über einem Drittel ihres Börsenwertes, die Aktien des Diätproduktanbieters stürzten um 32 Prozent ab. Das Unternehmen legte durchwachsene Geschäftszahlen vor, enttäuschte aber mit dem Ausblick für 2019 auf der ganzen Linie. Palo Alto Networks schossen dagegen um 9,8 Prozent nach oben. Das Unternehmen überraschte mit seinen Zweitquartalszahlen positiv. Jazz Pharma kletterten um 8 Prozent, nachdem das Biotechnologieunternehmen besser als gedacht abgeschnitten hatte. Dean Foods zogen um 8,6 Prozent an. Der Anbieter von Milchprodukten kündigte die Prüfung strategischer Alternativen an - auch einen möglichen Verkauf. TiVo brachen um 9,3 Prozent ein. Der Anbieter von Fernsehaufzeichnungstechnik enttäuschte mit den Geschäftszahlen und begründete dies damit, dass die strategische Überprüfung mehr Zeit in Anspruch nehme. E.L.F. Beauty rauschten 20,3 Prozent in die Tiefe. Die Viertquartalszahlen fielen schlechter als erwartet aus. Alle 22 Ladengeschäfte sollen geschlossen werden.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.057,98 -0,13 -33,97 11,71 S&P-500 2.793,90 -0,08 -2,21 11,45 Nasdaq-Comp. 7.549,30 -0,07 -5,16 13,78 Nasdaq-100 7.123,22 0,11 7,79 12,53 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 864 Mio 892 Mio Gewinner 1.213 1.453 Verlierer 1.724 1.487 Unverändert 100 97
Kaum verändert - Nachdem die Indizes am Montag im Verlauf Jahreshochs markiert hatten, dominierte nun Zurückhaltung. Die Anhörung von US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Senats brachte nichts Neues. Powell hat die Entschlossenheit der US-Notenbank bekräftigt, Zinsanhebungen vorerst auszusetzen und abzuwarten, wie sich das langsamere Weltwirtschaftswachstum und die Finanzmarktturbulenzen auf die US-Wirtschaft auswirken. Die Aussicht auf eine fortgesetzt lockere Geldpolitik stützte die Aktienmärkte zwar etwas. Da es jedoch keine Neuigkeiten zu den Handelsgesprächen zwischen den USA und China gab, agierten die Anleger an der Wall Street zögerlich. Konjunkturdaten enthielten Licht und Schatten: Während Neubautätigkeit und Häuserpreise enttäuschten, stieg das Verbrauchervertrauen im Februar überraschend stark. Die Aktie von Home Depot verlor 0,9 Prozent. Die Baumarktkette hatte im Schlussquartal zwar Umsatz und Gewinn gesteigert, die Erwartungen des Marktes aber verfehlt. Bei Tesla (-0,3 Prozent) hakten Anleger die Nachricht rasch ab, dass die US-Börsenaufsicht SEC ein Gericht gebeten hatte, CEO Elon Musk wegen eines Tweets zu belangen, der gegen Vorgaben der SEC verstoßen haben soll. Allerdings beflügelte die Nachricht die Aktie des chinesischen Tesla-Konkurrenten Nio, die um 8,8 Prozent stieg. Caterpillar verloren nach der Abstufung auf "Sell" durch die UBS 2,4 Prozent. Überzeugende Geschäftszahlen verhalfen Dillard's zu einem Sprung um fast 20 Prozent.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 2 Jahre 2,49 -1,6 2,50 128,6 5 Jahre 2,45 -1,8 2,47 52,8 7 Jahre 2,53 -2,5 2,56 28,7 10 Jahre 2,64 -2,2 2,66 19,8 30 Jahre 3,01 -2,1 3,03 -5,9
Die US-Anleihen wurden etwas gestützt von den "taubenhaften" Äußerungen des US-Notenbankchefs. Der Verzicht auf Zinserhöhungen bedeutet, dass die schon in Umlauf befindlichen Anleihen keine "Konkurrenz" durch neue, höher verzinste Schuldtitel bekommen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 10:13 Uhr % YTD EUR/USD 1,1375 -0,2% 1,1393 1,1357 -0,8% EUR/JPY 125,66 -0,3% 125,99 125,91 -0,1% EUR/GBP 0,8587 -0,1% 0,8595 0,8637 -4,6% GBP/USD 1,3245 -0,1% 1,3256 1,3150 +4,0% USD/JPY 110,45 -0,1% 110,57 110,87 +0,7% USD/KRW 1119,53 +0,4% 1115,60 1117,74 +0,5% USD/CNY 6,6916 -0,1% 6,7002 6,6956 -2,7% USD/CNH 6,6937 +0,1% 6,6872 6,6939 -2,6% USD/HKD 7,8494 +0,0% 7,8491 7,8494 +0,2% AUD/USD 0,7181 -0,2% 0,7192 0,7146 +1,9% NZD/USD 0,6893 -0,1% 0,6897 0,6873 +2,7% Bitcoin BTC/USD 3.796,75 -0,1% 3.798,91 3.790,75 +2,1%
Der Dollar erhielt zunächst Unterstützung vom überraschend starken Verbrauchervertrauen, später erwies sich jedoch der Einfluss der Powell-Aussagen als stärker. Der Euro stieg auf 1,14 Dollar. Im Tagestief hatte die Gemeinschaftswährung 1,1345 Dollar gekostet.
Noch stärker als der Euro legte das britische Pfund zum Dollar zu. Es profitierte zusätzlich davon, dass es nun wohl doch nicht zu einem ungeregelten Brexit kommen wird. Im späten US-Handel kostete das Pfund 1,3280 Dollar. Sein Tagestief lag bei 1,3117 Dollar. Premierministerin Theresa May will dem britischen Parlament die Möglichkeit einräumen, den geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU zu verschieben, sollten die Parlamentarier ihre Vereinbarung mit der EU weiter ablehnen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,85 55,50 +0,6% 0,35 +21,2% Brent/ICE 65,50 65,21 +0,4% 0,29 +20,5%
Die Ölpreise stabilisierten sich nach den starken Vortagesverlusten. Auslöser des Preisrückgangs war ein Tweet von US-Präsident Trump, der die Ölpreise als zu hoch bezeichnet hatte. "Ich glaube nicht, dass die Opec sich in irgendeiner Form von ihrem Kurs abbringen lässt", so Olivier Jakob von Petromatrix. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 2 Cent auf 55,50 Dollar, für Brent ging es um 0,5 Prozent auf 65,21 Dollar nach oben. Zu Wochenbeginn hatten WTI und Brent jeweils mehr als 3 Prozent eingebüßt.
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February 27, 2019 02:06 ET (07:06 GMT)
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