ZÜRICH (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben den Handel mit schweizerischen Aktien am Mittwoch bestimmt. Nach der Serie von Kursgewinnen der zurückliegenden Tage nahmen Anleger politische Unwägbarkeiten zum Anlass, Geld vom Tisch zu nehmen. Händler nannten die jüngste Eskalation des Kaschmir-Konflikts zwischen Indien und Pakistan, aber auch den noch nicht endgültig beigelegten Handelsstreit zwischen den USA und China als Gründe für die Zurückhaltung der Anleger. Viele Investoren hätten sich auch vor dem Beginn des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-Un nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollen.
Der SMI verlor 0,5 Prozent auf 9.412 Punkte. Am Dienstag hatte der Index den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursverlierer und fünf -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 44,77 (zuvor: 43,63) Millionen Aktien.
Belastet wurde der SMI von Schwergewicht Nestle, dessen Kurs um 1,2 Prozent nachgab. Die Aktie wurde laut Marktteilnehmern von Beiersdorf in "Sippenhaft" genommen. Die Aktie des deutschen Konsumgüterkonzerns stürzte nach einem enttäuschenden Ausblick auf 2019 um fast 10 Prozent ab.
Gesucht waren dagegen Aktien von Banken. Credit Suisse, Julius Bär und UBS gewannen zwischen 0,1 und 1,7 Prozent.
Am Tag vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen ging es mit der Aktie von ABB um 1 Prozent nach unten. Nach Einschätzung der UBS wird der Konzern einen schwachen Auftragseingang für das vierte Quartal bekannt geben, vor allem wegen einer schwächeren Nachfrage bei Electrification Products and Robotics. Allerdings dürfte die Marge besser als im Konsens erwartet ausfallen, hieß es weiter.
Geschäftszahlen kommen am Donnerstag überdies von - unter anderem - Adecco. Die Aktien des Personaldienstleisters ermäßigten sich um 0,6 Prozent.
Geberit fielen um 2 Prozent nach einem negativen Kommentar der Analysten von Berenberg. Diese hatten die Verkaufsempfehlung für die Aktie bekräftigt und das Kursziel auf 230 von 300 Franken gesenkt. Die am Markt vorherrschende Meinung, dass die Aktie aufgrund der Stärke der Marke Geberit besser laufen werde als die Titel der Konkurrenz, sei nicht gerechtfertigt, so die Analysten.
Negativ äußerte sich Berenberg auch zu den Zahlen von Kühne & Nagel. Sie sprachen von einem schwachen Schlussquartal und bemängelten den vagen Ausblick auf 2019. Berenberg stuft Kühne & Nagel mit "Sell" ein. Die Aktie stürzte um 7,2 Prozent ab.
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February 27, 2019 11:51 ET (16:51 GMT)
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