Im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes hat der Beamtenbund dbb den Vorwurf der Arbeitgeber zurückgewiesen, die Gewerkschaftsforderungen seien nicht finanzierbar. Der dbb-Vorsitzende Ulrich Silberbach verwies am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin" auf Milliarden-Haushaltsüberschüsse der Bundesländer. "Hier muss eben vernünftig verteilt werden, nicht in Prestigeobjekte." Als Beispiel nannte Silberbach den nicht fertig werdenden Hauptstadtflughafen in Berlin. "Jetzt stört es auch keinen, wenn wir jeden Monat zehn Millionen in den Sand setzen. Dafür ist Geld da. Aber für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes ist zu wenig Geld da."
Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro pro Monat. Zudem verlangen sie Verbesserungen bei der Eingruppierung von Beschäftigten in die Entgeltordnung - etwa zugunsten von Erzieherinnen oder Lehrern. Auch eine Aufstockung um 300 Euro in der Gehaltstabelle für die Krankenpflege fordern sie.
Dies hat der Verhandlungsführer der Länder, Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), bisher als unbezahlbar zurückgewiesen. An diesem Donnerstag beginnt die nächste und möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde. Sollte es keine Einigung geben, wären Streiks nicht zu vermeiden, sagte Silberbach./sk/DP/mis
AXC0117 2019-02-28/09:09