GENF (dpa-AFX) - Israelische Soldaten haben nach Überzeugung unabhängiger UN-Experten bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen an der Grenze zum Gazastreifen im Jahr 2018 Menschenrechte verletzt. "Einige der Menschenrechtsverletzungen könnten Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewesen sein, die Israel umgehend untersuchen muss", sagte der Vorsitzende der Untersuchungskommission, die der UN-Menschenrechtsrat vor einem Jahr eingesetzt hatte. Die Kommission präsentierte ihre Ergebnisse am Donnerstag in Genf.
Seit 30. März 2018 sind bei teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze nach palästinensischen Angaben mehr als 250 Menschen getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt bestehenden Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören.
Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Staaten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. Im Gazastreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom./oe/jak/DP/jha/mis
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