In diesen Tagen kann man gut nachvollziehen, wie Visionen zu Erwartungen und Eindrücken und nachhaltigen Trends führen. Wer keine hat, verliert. Derjenige aber, der welche hat und sie glaubhaft dem Markt mitteilen kann, gewinnt. Das gilt sowohl für Groß wie Klein. In dieser Woche gut nachvollziehbar.
Der relative DAX-Neuling Covestro präsentierte ein mäßiges Ergebnis für 2018 und sagte einen sehr schlechten Jahresverlauf für 2019 voraus. Und das im zweiten Monat des Jahres, obwohl noch 10 Monate zu absolvieren sind. Zu jedem Markt gehören gute und schlechte Erwartungen, aber von einem Managerteam ist zu erwarten, dass es sagt, was es in dieser Situation zu machen gedenkt, welche Alternativen sich anbieten, möglicherweise, was dies kostet, um zum Erfolg zu kommen. In 10 Monaten lässt sich einiges bewegen.
Zwei Tage später lieferte die BASF das Gegenteil. Auch hier waren die Ergebnisse für 2018 nicht berauschend. Die Gründe sind bekannt und nachvollziehbar. Doch der Chef persönlich (Herr Brudermüller) nennt Erwartungen in den Ergebnissen, wenn diese auch sehr bescheiden ausfallen und somit entstanden bei den Analysten mindestens Visionen. Tagesergebnis + 4,5 %. Schließlich:
Bayer geht es ähnlich. Die Ergebnisse sind zufriedenstellend, aber das MONSANTO-Risiko lässt sich nicht aus der Welt zaubern. Dennoch formulierte der Bayer-Chef Baumann eine unternehmerischen Perspektive, wie er mit diesem Problem umzugehen beabsichtigt und wo das eventuelle Ergebnis liegen kann. Tagesplus 3 %.
VW geht noch weiter. CEO Diess erlaubt sich immerhin eine Hochrechnung der Erträge (Margen) für VW bis 2025. Das ist für den gebeutelten Autobauer sicherlich eine riskante Version, aber sie dokumentiert, dass VW trotz Diesel-Skandal, umfänglichen Gesetzesänderungen und Vorschriften in einem zweifellos schwierigen Umfeld konkrete Pläne und Ziele hat. Auch dann, wenn sie sicherlich nicht voll aufgehen dürften.
Erkenntnis in der letzten Woche der Berichtssaison ist deshalb: Die Ergebnisse von gestern interessieren kaum noch jemanden. Dazu ist die Zeit zu schnelllebig geworden. Selbst Erwartungen und Ziele können sich innerhalb kurzer Zeit ändern und sind via Internet in Sekundenschnelle rd. um die Welt präsent. Inklusive sofortiger Kritik oder Widersprüche und deshalb gehört Mut dazu, Visionen zu formulieren. Ohne dem geht's nicht.
Beiersdorf ist ein weiteres Beispiel für Ungeschicklichkeiten in der eigenen Darstellung. Die Ergebnisse sind wie gewohnt zuverlässig und überschaubar, doch die Ankündigung eines Superdeals klingt wie die Ankündigung eines Weihnachtsgeschenkes, ohne es zu nennen. Die Ohrfeige kostete 9 % Tagesverlust.
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Der relative DAX-Neuling Covestro präsentierte ein mäßiges Ergebnis für 2018 und sagte einen sehr schlechten Jahresverlauf für 2019 voraus. Und das im zweiten Monat des Jahres, obwohl noch 10 Monate zu absolvieren sind. Zu jedem Markt gehören gute und schlechte Erwartungen, aber von einem Managerteam ist zu erwarten, dass es sagt, was es in dieser Situation zu machen gedenkt, welche Alternativen sich anbieten, möglicherweise, was dies kostet, um zum Erfolg zu kommen. In 10 Monaten lässt sich einiges bewegen.
Zwei Tage später lieferte die BASF das Gegenteil. Auch hier waren die Ergebnisse für 2018 nicht berauschend. Die Gründe sind bekannt und nachvollziehbar. Doch der Chef persönlich (Herr Brudermüller) nennt Erwartungen in den Ergebnissen, wenn diese auch sehr bescheiden ausfallen und somit entstanden bei den Analysten mindestens Visionen. Tagesergebnis + 4,5 %. Schließlich:
Bayer geht es ähnlich. Die Ergebnisse sind zufriedenstellend, aber das MONSANTO-Risiko lässt sich nicht aus der Welt zaubern. Dennoch formulierte der Bayer-Chef Baumann eine unternehmerischen Perspektive, wie er mit diesem Problem umzugehen beabsichtigt und wo das eventuelle Ergebnis liegen kann. Tagesplus 3 %.
VW geht noch weiter. CEO Diess erlaubt sich immerhin eine Hochrechnung der Erträge (Margen) für VW bis 2025. Das ist für den gebeutelten Autobauer sicherlich eine riskante Version, aber sie dokumentiert, dass VW trotz Diesel-Skandal, umfänglichen Gesetzesänderungen und Vorschriften in einem zweifellos schwierigen Umfeld konkrete Pläne und Ziele hat. Auch dann, wenn sie sicherlich nicht voll aufgehen dürften.
Erkenntnis in der letzten Woche der Berichtssaison ist deshalb: Die Ergebnisse von gestern interessieren kaum noch jemanden. Dazu ist die Zeit zu schnelllebig geworden. Selbst Erwartungen und Ziele können sich innerhalb kurzer Zeit ändern und sind via Internet in Sekundenschnelle rd. um die Welt präsent. Inklusive sofortiger Kritik oder Widersprüche und deshalb gehört Mut dazu, Visionen zu formulieren. Ohne dem geht's nicht.
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