Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Skepsis über Einigung bei dritter Ländertarifrunde
Vor dem Start der dritten Tarifverhandlungsrunde für die Angestellten der Bundesländer außer Hessen sind die Fronten zwischen den Tarifparteien verhärtet. Zu den von den Gewerkschaften geforderten 6 Prozent linearer Lohnanhebungen summierten sich weitere etwa 4 Prozent durch strukturelle Verbesserungen des Tarifgefüges, sagte der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) als Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) in Potsdam. Das sei unbezahlbar.
HVPI-Inflationsdruck in Deutschland im Februar unverändert
Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Februar entgegen den Erwartungen nicht zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent und lag um 1,7 (Januar: 1,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Teuerungsraten von 0,6 und 1,8 Prozent prognostiziert.
S&P: Langsamer Zinsanstieg kein entscheidender Faktor für Banken
Ein langsamer Anstieg der Zinsen im Euroraum wäre nach Aussage der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) für Europas Banken nicht entscheidend. "Westeuropas Banken würden von einem langsamen Anstieg der Zinsen profitieren, aber es wäre kein Game Changer", sagte Analyst Nicolas Hardy in einer Telefonkonferenz. Wichtigster Grund dafür ist, dass im Falle steigender Zinsen auch die Risikokosten der Banken zunehmen würden.
S&P sieht Ölmultis bei Aufbau von Ladenetz für E-Autos vor Versorgern
Die deutschen Energieversorger investieren viel Geld und Energie in den Aufbau eines Ladenetzes für Elektro-Autos. Doch nach Einschätzung der Ratingagentur Standard und Poor's haben sie in Ölkonzernen wie BP, Shell und Exxon mächtige Herausforderer, die sie ausstechen könnten. Die Multis können ihr bestehendes Tankstellennetz um Ladesäulen erweitern und dort den Autofahrern verschiedene Energieträger (Sprit, Gas, Strom) anbieten und verfügen zu guter Letzt auch über eine enorme Finanzkraft. "Wir glauben, dass die Ölmultis eine starke Position haben", sagt S&P-Analyst Pierre Georges.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 2,6 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2018 stärker gewachsen als erwartet. Allerdings hat sich die Dynamik gegenüber dem dritten Quartal spürbar abgeschwächt. Wie das Handelsministerium mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 2,6 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg von 2,2 Prozent gerechnet.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen deutlich
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 23. Februar stärker als von Volkswirten prognostiziert zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 8.000 auf 225.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 220.000 vorhergesagt.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt deutlich stärker als erwartet
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der Indikator stieg auf 64,7 Punkte und damit auf den höchsten Wert seit Dezember 2017, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Im Januar stand der Index bei 56,7 Punkten. Volkswirte hatten einen Wert von 56,1 Punkten erwartet.
Fed-Vize Clarida für Geduld in der Geldpolitik
Ein hochrangiger Vertreter der Federal Reserve hat die jüngsten Aussagen seiner Kollegen bestätigt und inmitten eines unsicheren Ausblicks auf die Weltwirtschaft für Geduld in der Geldpolitik plädiert. Fed-Vize Richard Clarida sagte, er erwarte, dass sich das US-Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nach dem robusten Tempo von 2018 etwas verlangsamt. Für 2019 sehe er aber "noch ein solides Wachstum".
Fed/Harker sieht jeweils eine Zinserhöhung 2019 und 2020
Der Präsident der Philadelphia Fed, Patrick Harker, hat seine Prognose für die folgenden Zinserhöhungen bekräftigt. Er gehe nach wie vor davon aus, dass es dieses Jahr eine Zinserhöhung geben und im kommenden Jahr eine weitere folgen werde, sagte Harker laut Redemanuskript. Er mahnte angesichts des unsicheren wirtschaftliche Umfelds abermals zur Geduld.
Mnuchin: Handelsgespräche mit China gehen gut voran
Der US-Finanzminister hat noch einmal versichert, dass die Handelsgespräche mit China nach Plan liefen. Es gebe "viele Fortschritte" bei den Verhandlungen über einen Deal zwischen Washington und Peking, sagte Steven Mnuchin in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC. Final sei aber noch nichts. Er bekräftigte damit Aussagen von Larry Kudlow, dem obersten Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump.
Brasiliens Wirtschaft von sinkenden Investitionen gebremst
Das brasilianische Wirtschaftswachstum hat sich im vierten Quartal abgeschwächt, da die Unternehmen angesichts der Präsidentschaftswahlen und der Turbulenzen in anderen Schwellenländern ihre Investitionen zurückhielten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) expandierte nur um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde mitteilte. Im dritten Quartal war das BIP um 0,5 Prozent gewachsen.
Indiens Wirtschaft wächst im vierten Quartal langsamer
Das indische Wirtschaftswachstum Indiens hat sich im vierten Quartal 2018 verlangsamt, da die schwache Konsumnachfrage und die strafferen Finanzierungsbedingungen bei den Schattenbanken das Wachstum bremsten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Statistikbehörde berichtete. Im dritten Quartal hatte das Wachstum 7,0 Prozent betragen.
Indiens Armee weiter "in erhöhter Alarmbereitschaft"
Trotz Pakistans Zusage, einen gefangengenommenen indischen Kampfpiloten freizulassen, bleibt die indische Armee in erhöhter Alarmbereitschaft. "Wir sind vollauf vorbereitet und in einem erhöhten Bereitschaftszustand, um auf jegliche Provokation von Pakistan zu reagieren", sagte der indische Generalmajor Surendra Singh Mahal am Donnerstag bei einer Pressekonferenz. Boden-Luftabwehrsysteme entlang der De-facto-Grenze zu Pakistan in der umstrittenen Kaschmir-Region seien "in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt" worden.
Israels Generalstaatsanwalt bestätigt Anklagepläne gegen Netanjahu
Nur wenige Wochen vor der Parlamentswahl in Israel hat Generalstaatsanwalt Avischai Mandelblit bestätigt, dass er Regierungschef Benjamin Netanjahu wegen Korruption anklagen will. Er strebe ein Verfahren gegen Netanjahu wegen Bestechlichkeit, Betrugs und Vertrauensmissbrauchs an, teilte Mandelblit am Donnerstag in Jerusalem mit. In Israel wird am 9. April ein neues Parlament gewählt, Netanjahu hofft auf eine weitere Amtszeit.
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February 28, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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