Venezuelas selbst ernannter Übergangspräsident Juan Guaidó hat die europäischen Demokratien aufgefordert, ihn im Machtkampf mit Präsident Nicolás Maduro zu unterstützen. "Ich hoffe, dass ganz Europa sein politisches, diplomatisches und ökonomisches Gewicht in die Waagschale wirft, um ein Ende der Usurpation in Venezuela zu erreichen", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag).
Zugleich räumte Guaidó ein, dass die Opposition am vergangenen Wochenende einen Rückschlag erlitten hat mit dem Versuch, Hilfsgüter ins Land zu holen. "Wir haben unser primäres Ziel nicht erreicht, aber in jedem Kampf gibt es Rückschläge. Wir werden deswegen nicht aufgeben", sagte er. Bei Auseinandersetzungen an der Grenze hatte es Tote und Verletzte gegeben. "Es ist auch eine Niederlage für das Regime von Maduro, das erneut sein wahres Gesicht der gesamten Welt gezeigt hat", sagte Guaidó.
Guaidó hatte sich als Präsident des demokratisch gewählten, aber von Maduro weitgehend entmachteten Parlaments am 23. Januar zum Übergangspräsidenten ausgerufen. Er argumentiert, Maduros Wiederwahl im vergangenen Mai habe demokratischen Standards nicht genügt./and/DP/zb
AXC0021 2019-03-01/06:28