Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ARBEIT - Die Bundesagentur für Arbeit ist gegen den Vorschlag der SPD, älteren Menschen länger das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld I zu zahlen. "Das sehen wir skeptisch, denn es kann dazu führen, dass Betroffene länger arbeitslos bleiben", sagte der Vorstandsvorsitzende Detlef Scheele der FAZ. (FAZ S. 17)
FACHKRÄFTE - Die Liste der Berufe, in denen Personal gesucht wird, ist schon heute lang. Die Sorgen der Unternehmen könnten sich künftig aber noch einmal deutlich verschärfen. Zu diesem Schluss kommt eine Prognos-Untersuchung, die der FAZ vorab vorliegt. Demnach werden im Jahr 2025 am deutschen Arbeitsmarkt 2,9 Millionen Fachkräfte fehlen. (FAZ S. 20)
SCHULDEN - Die Finanzkrise 2008 wurde durch faule Kredite ausgelöst. Bekämpft wurde die Krise mit noch mehr Schulden. Seit 2008 sind die Schuldenberge der Staaten noch mal stark gestiegen. Das ist gefährlich, warnen viele Ökonomen. Andere Volkswirte bleiben gelassener. Solange die Zinsen auf einem niedrigen Niveau verharren, seien Schulden gar nicht so schlimm, sagen sie. (Börsen-Zeitung S. 7)
NORWEGEN - "Nach dem Referendum in Großbritannien war das Interesse der britischen Öffentlichkeit an unserer Beziehung zur EU riesig", sagte die norwegische Finanzministerin Siv Jensen in einem Interview. "Das norwegische Modell kommt allerdings für Großbritannien nicht infrage, und es hat eine Weile gedauert, bis auch die britische Öffentlichkeit das verstanden hat. Unser Arrangement ist keine Option für Großbritannien, weil der Europäische Wirtschaftsraum, zu dem wir, Island und Liechtenstein gehören, auf dem gemeinsamen Binnenmarkt beruht. Kern des Binnenmarktes ist der freie Verkehr von Gütern, Dienstleistungen und Personen, und gerade die Abkehr von der Personenfreizügigkeit war ja der Kern des Brexit-Referendums." (Welt S. 10)
SPARVORGABEN - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ist unzufrieden mit der Finanzpolitik von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und lehnt dessen jüngste Sparappelle ab. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte Altmaier: "Es ist grob fahrlässig, dass in letzter Zeit viele Leute, auch in der Regierung, diesen Aufschwung schlechtgeredet haben. Ich frage mich erst mal, wo der Kollege Finanzminister und die SPD sparen, wenn man die hohen Zusatzkosten ihrer neuesten Vorschläge betrachtet." Es müsse sinnvoll investiert werden, mahnte Altmaier. (Focus)
HANDELSSTREIT - Im Handelsstreit mit den USA appelliert Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) an die Regierung in Washington, das von der EU angebotene Abkommen anzunehmen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Altmaier: "Die EU befindet sich in einer schwierigen Lage und muss vorbereitet sein. Sie hat den USA bereits ein Industrie-Zollabkommen angeboten, um einen Handelskonflikt zu vermeiden. Das Mandat dazu verhandeln wir gerade." Altmaier betonte, ein Abkommen mit den USA sei "sehr wichtig. Für die Hälfte der deutschen Dax-Konzerne ist der US-Markt wichtiger als der deutsche". Der Minister warnte zugleich, bei einem Handelskrieg stünden viele Jobs auf dem Spiel. (Focus)
BREXIT - Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über Zeitpunkt und Art des Brexit, warnt der Bundesverband Außenhandel, Großhandel, Dienstleistungen (BGA) vor einem weiteren Einbruch der Konjunktur. Dem Nachrichtenmagazin Focus sagte BGA-Präsident Holger Bingmann, die "lähmende Hängepartie mit offenem Ausgang" könnte das Wachstum in Deutschland weiter bremsen. So könnte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr "im schlimmsten Fall um gut ein Drittel geringer ausfallen oder sogar noch mehr". (Focus)
MERKEL - FDP-Chef Christian Lindner hält einen schnellen Abgang von Kanzlerin Angela Merkel nach der Europawahl für möglich. "Für denkbar halte ich, dass Frau Merkel irgendwann nach der Europawahl einen Wechsel im Kanzleramt einleiten wird - nachdem die personelle Neuaufstellung der europäischen Institutionen abgeschlossen ist", sagte Lindner dem Handelsblatt. (Handelsblatt S. 50)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/pi/mgo
(END) Dow Jones Newswires
March 01, 2019 00:42 ET (05:42 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.