(neu: mehr Analysten, aktualisierter Aktienkurs)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Mit Militärfahrzeugen und Munition hat der
Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall
Investoren zeigten sich insbesondere mit dem operativen Ergebnis zufrieden. Dieses habe die Erwartungen übertroffen, hieß es. Die Ergebnisse lassen Analysten der Commerzbank zufolge auf ein starkes Schlussquartal schließen. Die Profitabilität sei sowohl im Rüstungsgeschäft als auch im Autobereich stark ausgefallen, dies sei eine klare positive Überraschung. Analyst Sven Weier von der Schweizer Bank UBS sprach von "herausragenden Resultaten und Aufträgen" in der Rüstungssparte.
Mit dem Kurssprung überwanden die Papiere auch die runde Marke von 100 Euro, unter die sie auf Xetra im August gerutscht waren. Damals hatten die Papiere unter Umsatzsorgen gelitten und waren dann im Oktober sogar unter 69 Euro gerutscht. Seither haben sie sich um rund 50 Prozent erholt.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) nahm 2018 um fast ein Viertel auf 492 Millionen Euro zu und erreichte einen neuen Höchstwert, wie das Unternehmen in Düsseldorf mitteilte. Die entsprechende Marge lag bei 8 Prozent, verglichen mit 6,8 Prozent ein Jahr zuvor. Hier hatte Rheinmetall zuletzt über 7 Prozent als Ziel angepeilt. Insbesondere die Marge im Rüstungsgeschäft hatte sich zuletzt deutlich verbessert.
Der Umsatz stieg um 4,3 Prozent auf 6,15 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 6,1 Prozent und damit über der erst Anfang November gesenkten Wachstumsprognose. Im Rüstungsgeschäft profitiert Rheinmetall von einer deutlich gestiegenen Nachfrage. Der Umsatz in der Militärsparte des Düsseldorfer Konzerns stieg um 6,1 Prozent auf 3,22 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis in diesem Bereich nahm sogar um fast 50 Prozent auf 254 Millionen Euro zu. Auch die Aussichten sind positiv, denn die Auftragsbücher sind voll: Der Orderbestand von Rheinmetall Defence kletterte um etwa ein Drittel auf 8,6 Milliarden Euro.
Konzernchef Armin Papperger begründete die guten Zahlen mit der steigenden Nachfrage von Streitkräften nach neuen Militärgütern. Rheinmetall stellt Kanonen für Panzer - etwa für den Leopard - und Artillerie sowie Munition und andere Waffentechnik her.
Neben seiner Zentrale in Düsseldorf hat der Konzern mit seinen rund 24 000 Mitarbeitern weltweit 117 Werke und andere Standorte, etwa in Südafrika und Australien. Aus "Down Under" kamen im vergangenen Jahr zwei Großaufträge - das Land bestellte 211 Radpanzer vom Typ Boxer und mehr als 1000 Militär-Lkw.
Zweites Standbein des Konzerns ist das Autozulieferer-Geschäft, das in einem schwierigen Umfeld immerhin leicht anzog und auch die Marge verbessern konnte. Angesichts des schwierigen Umfelds habe Rheinmetall in dem Bereich eine außergewöhnlich hohe Marge erzielt, erklärte Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe.
Den Ausblick will Rheinmetall mit seinen ausführlichen Zahlen am 13. März vorlegen. Die Commerzbank rechnet mit einem Umsatzanstieg auf 6,4 bis 6,6 Milliarden Euro und einem Ebit von 490 bis 520 Millionen Euro.
UBS-Experte Weier geht davon aus, dass Rheinmetall für das Rüstungsgeschäft ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und eine Marge von circa 8 Prozent in Aussicht stellen wird. In der Autosparte dürfte ein in etwa stabiler Umsatz mit einer Marge von mindestens 8 Prozent angepeilt werden/nas/wdw/mis/jha/
ISIN DE0007030009
AXC0095 2019-03-01/11:14