FRANKFURT (Dow Jones)--In den USA haben die Kartellwächter die endgültigen Konditionen für die Genehmigung des Zusammenschlusses von Linde und Praxair zum größten Industriegasekonzern der Welt festgelegt. An zwei Stellen wurden die Bedingungen noch einmal verschärft, wie die Federal Trade Commission (FTC) in der Nacht zum Freitag mitteilte.
Nach Monaten des Wartens werden Linde und Praxair damit in Kürze wohl auch im operativen Geschäft als gemeinsamer Anbieter auftreten können. Rechtlich ist die Fusion zwar schon vollzogen, bis zur finalen Umsetzung der FTC-Auflagen müssen beide aber noch als Wettbewerber am Markt auftreten.
Linde muss in den USA wie im Oktober angekündigt neun Standorte an vier verschiedene Käufer abgeben. An diesem Freitag läuft die gesetzte Frist zur Umsetzung dieser Verkäufe aus. Dabei geht es um flüssigen Sauerstoff, flüssigen Stickstoff, flüssiges Argon, flüssiges Kohlendioxid, flüssigen Wasserstoff, raffiniertes Helium, Wasserstoff vor Ort, Kohlenmonoxid vor Ort und Excimer-Lasergase. In diesen neun Geschäftsfeldern wäre ohne Zugeständnisse aus Sicht der FTC der Wettbewerb in den USA ausgeschaltet worden.
Zusätzlich legte die FTC jetzt fest, wie viel geistiges Eigentum Linde abgeben muss. Ferner sichert sich die FTC ein Einspruchsrecht, sollten der Linde-Wettbewerber Messer und die Beteiligungsgesellschaft CVC ihr US-Gemeinschaftsunternehmen entweder komplett verkaufen oder intern so verändern wollen, dass der Anteil von Messer unter 50 Prozent fällt. CVC und Messer erwerben gemeinsam den Großteil des US-Geschäfts, von dem sich Linde nach den FTC-Auflagen trennen muss.
Die Linde plc wird am Freitagnachmittag Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen.
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March 01, 2019 05:58 ET (10:58 GMT)
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