Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Markit: Deutsche Industrie beschleunigt Talfahrt im Februar
Die deutsche Industrie ist im Februar tiefer in den kontraktiven Bereich abgerutscht. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, fiel der in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex auf 47,6 (Januar: 49,7) Punkten. Unterhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer eine Schrumpfung. Schon im Zuge des ersten Ausweises war ein Rückgang auf 47,6 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten im Mittel mit einer Bestätigung des ersten Ausweises gerechnet.
Arbeitslosigkeit in Deutschland geht im Februar zurück
Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Februar gesunken. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren gegenüber Januar 33.000 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind bei den Arbeitsämtern 2,37 Millionen auf der Suche nach einer Stelle. Die Arbeitslosenquote verblieb bei 5,3 Prozent.
KfW: Firmen stellen spätestens 2020 auf Vorrat ein
Die KfW rechnet nach Veröffentlichung unerwartet guter deutscher Arbeitsmarktzahlen für Februar damit, dass sich der Abbau der Arbeitslosigkeit trotz konjunktureller Eintrübung noch einige Zeit fortsetzen wird. Dazu trägt nach Aussage von Chefvolkswirt Jörg Zeuner bei, dass immer mehr ältere Beschäftigte in den Ruhestand gehen. "Viele Unternehmen dürften auf Vorrat einstellen, um genügend qualifiziertes Personal zu haben, wenn die Konjunktur wieder anzieht", schreibt Zeuner in einem Kommentar.
Industrie der Eurozone verzeichnet Einbußen im Februar
Die Industrie in der Eurozone hat im Februar erstmals seit Juni 2013 eine Schrumpfung verzeichnet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 49,3 Punkte, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Gegenüber der ersten Veröffentlichung wurde der Wert damit um 0,1 Punkt nach oben revidiert; Volkswirte hatten eine Bestätigung erwartet. Im Januar hatte der Index bei 50,5 Punkten gelegen.
Euroraum-Kerninflation sinkt im Februar unerwartet
Der Kerninflationsdruck im Euroraum hat sich im Februar entgegen den Erwartungen verringert. Nach Mitteilung von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise ohne Energie, unverarbeitete Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak nur noch mit einer Jahresrate von 1,0 (Januar: 1,1) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine unveränderte Kernteuerung erwartet. Beim Gesamtindex stieg die Jahresrate dagegen wie erwartet auf 1,5 (1,4) Prozent.
Eurozone-Arbeitslosenquote im Januar stabil bei 7,8 Prozent
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist zum Jahresbeginn trotz lahmender Konjunktur stabil geblieben. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote im Januar auf dem Vormonatsniveau von 7,8 Prozent. Der Dezember-Wert wurde allerdings um 0,1 Punkt auf 7,8 Prozent nach unten revidiert.
Italiens BIP wächst 2018 um 1,7 Prozent
Die italienische Wirtschaft hat im Jahr 2018 ihre Wachstumsdynamik leicht gesteigert. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,7 Prozent. Die Wachstumsratem für die beiden Vorjahre wurden bestätigt, im Jahr 2017 stieg das BIP um 1,6 Prozent und 2016 um 1,1 Prozent.
Commerzbank: EZB ändert Forward Guidance und kündigt TLTRO an
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird bei der Sitzung am 7. März nach Einschätzung der Commerzbank die Forward Guidance zur Zinsentwicklung ändern und neue langfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) ankündigen. Volkswirt Michael Schubert erwartet, dass die EZB die Aussage, die Zinsen würden "über den Sommer 2019" unverändert bleiben, durch eine andere Formulierung ersetzen wird.
BoA-ML: EZB kündigt TLTRO ohne Details an
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist sich nach Einschätzung von Bank of America Merrill Lynch noch nicht einig darüber, wie stark sich die Wachstumsaussichten für den Euroraum eingetrübt haben. Folglich erwarten sie, dass der Rat über seine Forward Guidance zu den Leitzinsen und die Details weiterer langfristiger Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) erst im April oder sogar Juni entscheiden wird.
Esma baut für Brexit ohne Abkommen vor - Zentralverwahrer anerkannt
Die für die Wertpapier- und Marktaufsicht zuständige European Securities and Markets Authority (Esma) hat angekündigt, dass im Falle eines No-Deal-Brexits die in Großbritannien ansässigen Zentralverwahrer als Dienstleister eines Drittlandes anerkannt werden, die in der EU ihre Dienste anbieten dürfen. Bei den Zentralverwahrern handelt es sich um Euroclear UK und Ireland Ltd, wie die Esma mitteilte.
Scholz entfacht mit Budgetplanung Streit um Rüstungsmittel
In der Bundesregierung gibt es Streit um die Haushaltsmittel für die Verteidigungspolitik. Im Zentrum steht ein Konflikt zwischen Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Während von der Leyen bis 2023 über 28 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr fordere, wolle ihr Scholz in seiner neuen Budgetplanung für den Zeitraum gerade einmal 3,3 Milliarden Euro bewilligen, hieß es aus der Unions-Fraktion.
Flugbereitschaft holt Außenminister nach Flugzeugpanne in Mali ab
Ein Airbus A340 der Flugbereitschaft ist am Freitagmorgen vom militärischen Flughafen Köln-Wahn in Richtung Mali gestartet, um dort den wegen einer Flugzeugpanne festsitzenden Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) abzuholen. Die "Theodor Heuss" werde am Nachmittag in der Hauptstadt Bamako erwartet und solle dann gegen 18.00 Uhr (Ortszeit) mit Maas und seiner Delegation nach Berlin fliegen, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP.
Länder-Tarifrunde in Potsdam fortgesetzt
Arbeitgeber und Gewerkschaften haben die in der Nacht zunächst unterbrochene dritte Tarifrunde für die gut 800.000 Angestellten der Länder am Freitag in Potsdam fortgesetzt. Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL), Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), stellte für den Abend ein Arbeitgeberangebot in Aussicht, sollten zuvor zentrale Einzelfragen geklärt werden.
Russland sagt Venezuela "massive" Hilfslieferungen zu
Die russische Regierung hat Venezuela weitere Hilfslieferungen zugesagt. Außenminister Sergej Lawrow stellte der venezolanischen Vizepräsidentin Delcy Rodríguez bei einem Treffen in Moskau "massive Getreidelieferungen" und Arzneimittelhilfen in Aussicht. Damit wolle Russland die Regierung in Caracas bei der Bewältigung der "wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten" unterstützen.
+++ Konjunkturdaten +++
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Feb 51,5 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Feb PROG: 51,4
Frankreich/Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Jan war 51,2
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Feb 47,7
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Feb PROG: 47,3
Italien/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan bei 47,8
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Feb 52,0
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Feb PROG: 51,9
GB/Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Jan war 52,6
GB/Nettokreditvergabe Privathaushalte Jan +4,8 Mrd GBP (Dez: +4,6 Mrd GBP)
GB/Nettovergabe Hypothekenkredite Jan +3,7 Mrd GBP (Dez: +3,9 Mrd GBP)
GB/Hypothekenkredit-Zusagen Jan 66.766 (Dez: 64.468)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Jan +1,1 Mrd GBP (Dez: +0,7 Mrd GBP)
GB/Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Jan PROG: +0,85 Mrd GBP
DJG/DJN/AFP/apo
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March 01, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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