Vor Beginn der Reisemesse ITB hat der Branchenverband BTW die Politik zu einer stärkeren Fokussierung auf den wichtigen Wirtschaftsfaktor Tourismus aufgefordert. "Andere Länder haben einen Tourismusminister. Wir bräuchten das auch", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Michael Frenzel, der Zeitung "Die Welt" (Dienstag). "Das Mindeste wäre aber, dass das Thema Tourismus in der Bundesregierung gebündelt und zentral behandelt wird. Derzeit sind bis zu acht Ministerien mit den Belangen dieser Branche beschäftigt." Der Tourismus sei eine Schlüsselbranche und müsse als solche behandelt werden, sagte Frenzel.
Für die Tourismusindustrie sei zudem der Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G außerhalb der Ballungszentren wichtig. "Tourismus spielt sich oft in einwohnerschwachen Regionen ab", sagte Frenzel. Er kritisierte Bemerkungen wie die von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), dass 5G "nicht an jeder Milchkanne notwendig" sei. "Das geht an der Lebenswirklichkeit der Menschen im ländlichen Raum vorbei und ist eine Bremse für den Tourismus außerhalb von Ballungsräumen", so Frenzel.
Zudem warb der BTW-Präsident dafür, die Ferien wieder stärker zeitlich zu staffeln. "Je weniger Ferientage sich überschneiden, desto weniger Autos stauen sich auf Autobahnen; desto besser sind Hotels und Pensionen ausgelastet; desto mehr Umsätze erzielen Vermieter; desto günstiger sind die Übernachtungspreise für Urlauber", sagte Frenzel. "Unterm Strich bedeutet ein Ferientag eine Million Übernachtungen und 100 Millionen Euro an Umsätzen." Die ITB beginnt an diesem Dienstagabend mit einer Eröffnungsfeier, am Mittwoch öffnet die Messe dann für das Fachpublikum ihre Pforten./bvi/DP/zb
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AXC0010 2019-03-05/05:32