Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn benötigt zur Sanierung und Modernisierung deutlich mehr Geld als bisher angenommen. Nach Berechnungen der Eisenbahnergewerkschaft EVG wären jährlich bis zu 10 Milliarden Euro mehr vom Staat nötig, wenn die Regierung ihre verkehrs- und klimapolitischen Ziele ernst nähme. Insgesamt beziffert die EVG den Investitionsstau in einem Positionspapier auf 57 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 14)
OMV - Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV kritisiert die zu Jahresbeginn in Rumänien eingeführte "Steuer gegen Gier" scharf. "Die sogenannte Gier-Steuer mit 2 Prozent auf den Umsatz hat international negative Reaktionen ausgelöst und kann den Wirtschaftsstandort Rumänien nachhaltig beschädigen", sagte OMV-Chef Rainer Seele. "Der geplante Eingriff in den freien Markt ist erheblich. Mit dem Gesetz werden die Marktkräfte außer Kraft gesetzt." Die nationalpopulistische Regierung unter Ministerpräsidentin Viorica Dancila hatte zu Jahresbeginn überraschend die Besteuerung für Banken erhöht und die Gas- und Strompreise für die nächsten drei Jahre gedeckelt. (Handelsblatt S. 17)
THOMAS COOK - Der Chef der Thomas Cook Airlines, Christoph Debus, rechnet mit einem weiteren Fluglinien-Sterben in Europa. "Da der Markt sich weiter konsolidieren wird, werden nicht alle Airlines bestehen bleiben", sagte Debus. Debus geht davon aus, dass es "weitere Marktaustritte" gebe, "entweder durch Übernahmen oder durch Insolvenzen". Der Trend werde sich fortsetzen. (Funke Mediengruppe)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Deutsche Telekom ist in Spanien in die Schlagzeilen geraten. "Der deutsche Gigant, der Spanien verraten hat: Der geheime Pakt zwischen T-Systems und Puigdemont" titelte etwa die Online-Tageszeitung El Confidencial. Mehrere spanische Medien zitieren aus Unterlagen der spanischen Polizei Guardia Civil, wonach Mitarbeiter der Großkundentochter der Deutschen Telekom, T-Systems, in Katalonien an den Vorbereitungen für eine illegale, von Spanien unabhängige katalanische Republik beteiligt waren. Mitarbeiter von T-Systems in Katalonien sollen mit der Regionalregierung in Barcelona Pläne für eine IT-Infrastruktur in einem neuen katalanischen Staat entwickelt haben. Dazu gehörten katalanische Personalausweise, ein katalanisches Finanzamt oder ein Wahlregister. (Handelsblatt S. 16)
VW - VW-Produktionsvorstand Andreas Tostmann hält die Effizienz und Produktivität in den deutschen VW-Fabriken für noch viel zu niedrig. "An den deutschen Standorten müssen wir an Geschwindigkeit zulegen", sagte Tostmann. Der Aufholbedarf gerade im Stammwerk Wolfsburg lasse sich nicht leugnen, deshalb sei die Steigerung der Produktivität ein "enorm wichtiges Thema in diesem Jahr". In den kommenden Jahren will VW die weltweite Golf-Fertigung in Wolfsburg zusammenfassen, das soll ein wesentlicher Faktor zur Steigerung der Effizienz werden. (Handelsblatt S. 18)
DEUTSCHE BÖRSE - Die zur Deutschen Börse gehörende Terminbörse Eurex will zur "Heimat" für die Verrechnung von auf Euro lautenden außerbörslichen und börsengehandelten Transaktionen, von Funding- und Financing-Transaktionen werden. Dies sagt Erik Tim Müller, CEO von Eurex Clearing. Zudem soll die Zahl der angebundenen Endkunden im Clearing von auf Euro lautenden Zinsderivaten deutlich erhöht werden. "Wir erwarten, dass wir in diesem Jahr weitere 50 bis 100 Buy-Side-Kunden anbinden werden", so Müller. Aktuell habe Eurex Clearing rund 160 Endkunden neben rund 60 Banken angebunden. Bankenseitig sei die Abdeckung damit fast mit jener des Londoner Wettbewerbers LCH identisch. "Bei den Endkunden hat LCH jedoch rund 750 registrierte Endkunden", so Müller. Im Euro-Clearing will Eurex weiterhin 25 Prozent Marktanteil erreichen, und zwar bezogen auf das Nominalvolumen der ausstehenden Euro-Kontrakte. (Börsen-Zeitung S. 4)
FACEBOOK - Was die Menschen und die Welt wirklich wollen, scheint Facebook nur am Rande zu interessieren. Wie radikal das Unternehmen auf seiner Weltvernetzungsmission vorgeht, zeigt ein aktuelles Beispiel. Wer Facebook seine Telefonnummer anvertraut hat, kann nicht mehr verhindern, dass Dritte sein Konto über diese Nummer finden können. Das gilt auch für Nutzer, die ihre Handynummer nur aus Sicherheitsgründen hinterlegt haben, um ihr Konto mit der sogenannten Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) zu schützen. (SZ S. 15)
AIRBUS - Die Einstellung des Großraumflugzeuges A380 hat ein politisches Nachspiel. Die deutsche Bundesregierung prüft mögliche Rückforderungen gegen den europäischen Hersteller Airbus, denn sie vergab einst üppige Forschungs- und Entwicklungskredite. Von den staatlichen Krediten Deutschlands in Höhe von 942 Millionen Euro hat Airbus nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nur rund ein Drittel zurückgezahlt. (FAZ S. 17/Welt S. 12)
JUNGHEINRICH - Der Intralogistik-Konzern Jungheinrich nimmt sich nach den im Herbst gedämpften Erwartungen für die operative Rendite 2018 eine Verbesserung der Profitabilität im laufenden Jahr vor. "Wir wollen bei der Ebit-Marge wieder zulegen", sagt Hans-Georg Frey, Vorstandschef des Hamburger SDax-Unternehmens. Die Ebit-Marge, die 2018 unter dem Vorjahresniveau von 7,5 Prozent erwartet wird, soll ohne ein Kostensparprogramm in vier bis fünf Jahren bei 8 Prozent liegen. "Wie schnell wir das Ziel erreichen, wird auch davon abhängen, wie viel wir in Zukunftstechnologien investieren", erklärt der Vorstandschef. (Börsen-Zeitung S. 9)
NAGEL - Der Logistiker Nagel kämpft gegen das Brexit-Chaos. Deutschlands größter Lebensmittelspediteur ringt mit wachsender Brexit-Unsicherheit. Das Unternehmen behält sich derzeit vor, die Lebensmittelversorgung der britischen Insel komplett einzustellen. Das träfe Kunden wie Aldi, Rewe oder Dr. Oetker hart. (Handelsblatt S. 20)
- Alle Angaben ohne Gewähr.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/pi/jhe
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2019 00:24 ET (05:24 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.