Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einlagen von Kunden aus Drittstaaten bei deutschen Banken haben sich im Zuge des APP-Anleihekaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) nach Aussage der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) um 136 Milliarden Euro erhöht. Wie die BIZ in ihrem aktuellen Quartalsbericht schreibt, entfiel damit der größte Teil solcher Zuflüsse aus Nicht-Euro-Ländern auf Deutschland.
Andere "Kern-Staaten" des Euroraums erhielten laut BIZ zusammen 126 Milliarden Euro. Zugleich sanken die entsprechenden Einlagen in Zypern, Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien um 26 Milliarden Euro.
Die BIZ führt diese Mittelzuflüsse zwischen Ende 2014 und Ende 2017 darauf zurück, dass rund die Hälfte der Euro-Anleihen, die die EZB im Zuge des APP kaufte, von Investoren von außerhalb des Euroraums angedient wurden. Sie kamen vor allem aus Großbritannien, aber auch aus Dänemark, Schweden, Norwegen, der Schweiz, den USA und Japan.
Auf diese Länder entfielen laut BIZ zu Beginn des APP 90 Prozent der außerhalb des Euroraums gehaltenen Euro-Staatsanleihen, entsprechend einem Volumen von 2,4 Billionen Euro. Papiere für 560 Milliarden Euro entfielen alleine auf Finanzinstitute außerhalb des Bankensektors, die in Großbritannien ansässig waren.
Den Verkauf wickelten die Investoren überwiegend über London ab, wo viele Euroraum-Banken Außenstellen unterhielten. Von dort wurde das Geld dann an die Finanzzentren innerhalb des Euroraums verteilt.
Die Daten zeigen laut BIZ auch, dass Investoren aus Drittstaaten zwar Euro-Anleihen verkauften, einen gewissen Teil der Erlöse aber in Euro investiert ließen.
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March 05, 2019 12:00 ET (17:00 GMT)
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