
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
ISM-Index für US-Dienstleister steigt überraschend deutlich
Das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Februar spürbar und deutlich stärker als erwartet beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 59,7 (Vormonat: 56,7). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen geringeren Anstieg auf 57,2 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit weit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert. Unter den stark beachteten Unterindizes stieg der für Neuaufträge auf 65,2 (Vormonat: 57,7), jener für die Beschäftigung ging dagegen zurück auf 55,2 (Vormonat: 57,8).
Markit: US-Dienstleister kommen im Februar besser in Schwung
Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Februar lebhafter als im Vormonat gezeigt, dabei aber die Prognose leicht verfehlt. Der von IHS Markit für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex erhöhte sich in zweiter Veröffentlichung auf 56,0 von 54,2 Punkten. Volkswirte hatten einen Stand von 56,1 vorhergesagt. Vorläufig war für Februar ein Wert von 56,2 ermittelt worden. Auch insgesamt hat sich das Wachstum in der US-Wirtschaft im Februar beschleunigt. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 55,5 von 54,4 Punkten im Vormonat. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
US-Neubauverkäufe im Dezember stärker als erwartet
Die Aktivität am US-Markt für neu gebaute Wohnhäuser ist Ende 2018 höher als erwartet gewesen. Wie das US-Handelsministerium in einem verspäteten Bericht mitteilte, stieg die Zahl der verkauften Neubauten im Dezember gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent auf einen saisonbereinigten Jahreswert von 621.000. Ökonomen hatten dagegen mit einem Rückgang von 7,9 Prozent auf 605.000 gerechnet. Der Wert für November betrug revidiert 599.000 (vorläufig: 657.000) Verkäufe. Für 2018 meldete das Ministerium einen Anstieg der Neubauverkäufe um 1,5 Prozent auf 622.000.
Rosengren: Für mehr Klarheit vielleicht mehrere FOMC-Meetings nötig
Die US-Notenbank sollte nach Aussage des Chefs der Boston Fed, Eric Rosengren, ihre Zinsen nicht anheben, während sie festzustellen versucht, ob sich die Konjunkturschwäche von Ende 2018 im laufenden Jahr fortsetzt. "Es bleibt abzuwarten, ob die wenigen Schwächezeichen zur Jahreswende eine grundlegende Verlangsamung oder eine Reaktion auf verschiedene vorübergehende Sonderfaktoren darstellen", sagte Rosengren laut vorab verbreitetem Redetext in Boston. Rosengren ist derzeit im Offenmarktausschuss FOMC stimmberechtigt.
Italiens BIP sinkt im 4. Quartal um 0,1 Prozent
Die Wirtschaftsleistung Italiens ist Ende 2018 nicht ganz so stark wie zunächst angenommen gesunken. Wie Istat in zweiter Veröffentlichung mitteilte, verringerte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent und lag auf dem Niveau des vierten Quartals 2017. In erster Veröffentlichung waren ein Minus von 0,2 Prozent auf Quartals- und ein Anstieg auf Jahressicht von 0,1 Prozent gemeldet worden.
Britischer Brexit-Minister will bei Austrittsgesprächen über die Ziellinie
Der britische Brexit-Minister Stephen Barclay hat vor neuen Gesprächen in Brüssel seinen Willen betont, eine Einigung mit der EU zu erzielen. "Wir sind entschlossen, einen Deal über die Linie zu bekommen und beim Brexit zu liefern", schrieb Barclay am Dienstagnachmittag im Kurznachrichtendienst Twitter. Er trifft in Brüssel später den EU-Verhandlungsführer Michel Barnier (17.00 Uhr). An den Gesprächen nimmt auch der oberste Rechtsberater der britischen Regierung, Geoffrey Cox, teil.
EU-Spitzen Juncker und Tusk loben Macrons Europa-Vorschläge
Die Führung der EU-Institutionen hat die Vorschläge von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron für einen "Neubeginn in Europa" begrüßt. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte am Dienstag, angesichts von Versuchen der Beeinflussung von Wahlen durch "antieuropäische Kräfte" in- und außerhalb der EU unterstütze er Macrons Äußerungen zu demokratischen Freiheiten "vollkommen". Ein Sprecher von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach von einem "wichtigen Beitrag zur europäischen Debatte".
Hofreiter: Frankreichs Präsident braucht deutliches Zeichen aus Berlin
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat den Appell des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron für einen Neubeginn in Europa als Weckruf für die Bundesregierung gewertet. Macrons Plädoyer für ein geeintes Europa sei "eine laute und unüberhörbare Botschaft an die Bundesregierung, sich endlich aus ihrem Sessel zu erheben", sagte Hofreiter der Neuen Osnabrücker Zeitung. Aus Berlin müsse jetzt ein deutliches Zeichen kommen, dass Reformen für ein starkes, demokratisches Europa endlich angepackt würden.
Deutscher Großhandel fordert wegen schwachen Ausblicks Unternehmenssteuerreform
Der deutsche Großhandel fordert angesichts schwacher Wachstumsaussichten von der Politik niedrigere Unternehmenssteuern. Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann, sagte, das preisbereinigte Umsatzwachstum von lediglich 1,8 Prozent im Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum und die verhaltene Einschätzung der Großhändler zum Jahreswechsel seien kein erfreuliches Signal für 2019.
SPD will Umlagefähigkeit der Grundsteuer streichen
Nach dem Willen der SPD sollen Vermieter künftig ihre Grundsteuer nicht mehr auf die Mieter umlegen können. "Die Grundsteuer soll künftig allein vom Eigentümer getragen werden", sagte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider der Rheinischen Post. "Eigentum verpflichtet", betonte er. "Zu diesem wichtigen Prinzip im Grundgesetz sollte sich auch die CSU bekennen können."
Trump wirft US-Demokraten massive "Drangsalierung" vor
US-Präsident Donald Trump hat wütend auf die von der Opposition im Kongress lancierte massive Untersuchung zu seinem Verhältnis zu Russland und seiner Amtsführung reagiert. Die Demokraten begingen damit "die größte Grenzüberschreitung in der Geschichte unseres Landes", schrieb Trump am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er fügte in Großbuchstaben hinzu: "Drangsalierung des Präsidenten!"
Weber setzt Orban Ultimatum zum Ausschluss der Fidesz-Partei
Der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP) hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in der Bild-Zeitung aufgefordert, noch in diesem Monat seine Position zur konservativen Fraktion zu klären. Dies sei nötig, wenn Orban den Ausschluss seine Fidesz-Partei aus der Fraktion verhindern wolle. EVP-Spitzenkandidat und CSU-Politiker Manfred Weber sagte der Zeitung, Orban müsse seine Wertschätzung für die EVP zeigen und drei Bedingungen erfüllen, wenn der Ausschluss aus der christdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament verhindert werden soll.
Griechenland erfreut sich hoher Nachfrage nach Langläufern
Erfolg für Griechenland: Das Land hat am Dienstag eine rege Nachfrage nach seiner zehnjährigen Anleihe verzeichnet. Angelockt wurden die Investoren von der relativ hohen Rendite, die das Land aufgrund seiner noch immer fragilen Volkswirtschaft und im Anschluss an die Ära der Rettungspolitik aufbieten muss. Es war die erste zehnjährige griechische Anleihe seit fast zehn Jahren.
Bundesbank-Vorstand befürwortet zweite Amtszeit Weidmanns
Der Vorstand der Deutschen Bundesbank befürwortet die Nominierung Jens Weidmanns für eine zweite Amtszeit als Bundesbank-Präsident. Der Vorstand teilte der Bundesregierung am Dienstag mit, dass gegen einen entsprechenden Vorschlag des Bundeskabinetts keine Einwände erhoben wurden. "Der Vorstand freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Dr. Weidmann, der seit dem 1. Mai 2011 Präsident der Deutschen Bundesbank ist", heißt es in einer Pressemitteilung.
BIZ/Borio: Straffung der Geldpolitik zum Stillstand gekommen
Die Straffung der Geldpolitik ist nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) weltweit zum Stillstand gekommen. BIZ-Chefvolkswirt Claudio Borio erklärt das unter anderem damit, dass die Aktivität von Zentralbanken und Finanzmärkten so eng miteinander verwoben ist, dass es schwierig sei, ihre Schritte voneinander zu unterscheiden.
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Feb -1,6% gg Jan
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste 4 Wochen Feb +4,8% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/hab/sha
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March 05, 2019 13:00 ET (18:00 GMT)
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