Eigentlich liegt die Berichtssaison in den USA weitestgehend hinter uns. Einige Nachzügler melden jedoch noch immer ihre aktuellen Geschäftszahlen. So standen gestern Abend, nachbörslich, beispielsweise die aktuellen Geschäftszahlen der drei chinesischen Unternehmen Ctrip.com, Huya und YY auf dem Programm. Darüber hinaus meldete jedoch mit Salesforce.com (WKN: A0B87V) auch ein Schwergewicht aus dem US-Technologiesektor sein Zahlenwerk.
Heute, vorbörslich, meldete dann auch noch das chinesische Gegenstück zu Twitter, Weibo, seine aktuellen Geschäftszahlen. Während die Aktien von Ctrip.com, Huya und YY heute infolge sehr guter Geschäftszahlen allesamt durch die Decke gehen, werden Salesforce.com und Weibo abgestraft. Der Grund hierfür ist jedoch weniger in den vorgelegten Geschäftszahlen zu suchen, als vielmehr im jeweiligen Ausblick.
Denn sowohl das Management von Salesforce.com als auch von Weibo war beim Ausblick sehr vorsichtig. Kein Wunder, angesichts des immer noch tobenden Handelsstreits zwischen den USA und China sowie unter dem Eindruck massiv wegbrechender Aktienkurse im vierten Quartal des vergangenen Jahres. Dies hat selbst Vorstände wieder demütiger werden lassen, wie ja auch die Prognosen von Wacker Chemie bei uns gezeigt haben.
Ex-Oracle-Mitarbeiter Marc Benioff auf den Spuren seines ChefsDie meisten Deutschen kennen eigentlich nur sehr wenige Technologieunternehmen. Kein Wunder, sind im DAX doch mit Infineon, neuerdings Wirecard und eben SAP eigentlich auch nur drei Aktien von solchen Konzernen enthalten. Allerdings konnte sich SAP immerhin wenigstens zu einem der weltführenden Softwarekonzerne entwickeln. Dies erkennt man schon daran, dass um den Jahrtausendwechsel Microsoft mal mit dem Gedanken einer Übernahme gespielt hat. Der größte Konkurrent von SAP war aber zur damaligen Zeit gar nicht Microsoft, sondern Oracle.
Salesforce.com Gründer und Co-CEO Marc Benioff
Oracle, gegründet von Larry Ellison, gab damals auch richtig Gas, um SAP nicht nur ein-, sondern zu überholen. So kaufte Oracle seinerzeit unter anderem PeopleSoft, Siebel Systems, BEA Systems oder auch Sun Microsystems. Bereits vor diesen Übernahmen ging der Oracle-Mitarbeiter Marc Benioff zu seinem Boss, Larry Ellison, und schlug ihm vor zukünftig Softwarelösungen zur Vermietung über das Internet bereitzustellen, anstatt wie bisher entsprechende Lizenzen zu verkaufen.
Ellison fand die Idee zwar gut, bezweifelte jedoch die Fähigkeit seines Unternehmens diese umzusetzen. Daraufhin eröffnete ihm Benioff, dass er Oracle dann verlassen werde um sein eigenes Unternehmen zu gründen. Ellison begrüßte dies und erklärte ihm, dass er bereit sei dieses Unternehmen zu kaufen, wenn Benioff erfolgreich werden würde. Inzwischen erscheint dies unrealistisch, da Salesforce.com bereits 120 Mrd. US-Dollar auf die Börsenwaage bringt ...
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