Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling hat die europäische Praxis verteidigt, grenzüberschreitend tätigen Banken Beschränkungen bei der konzerninternen Übertragung von Eigenkapital und Liquidität aufzuerlegen. "Es geht letztlich darum, ob die Einlagen, die in Deutschland eingesammelt werden, in ganz Europa in Entitäten gehalten werden, wo wir ganz andere Sorgen haben, was die Finanzstabilität angeht", sagte er bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt. Es gebe ein Interesse daran, dass die Mittel, die die Institute regulatorisch vorhalten müssten, auch wirklich hier vorgehalten würden und nicht dort, wo sie vielleicht nicht mehr rückholbar seien.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält diese Abschottung (Ringfencing) von Kapital und Liquidität für ein bedeutendes Hindernis für die Weiterentwicklung der Bankenunion und für ein stärkeres Wirtschaftswachstum.
Wuermeling sagte, eine Lockerung dieser Regelungen könne es nur nach einer stärkeren Risikoverminderung geben, auch im Hinblick auf die regulatorische Behandlung von Staatsanleihen in Bankbilanzen. "Vielleicht können wir da in der nächsten Legislaturperiode den Knoten durchhauen, aber leicht wird das nicht", sagte er.
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March 06, 2019 12:46 ET (17:46 GMT)
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