Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Defizit in der US-Handelsbilanz im Dezember überraschend hoch
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Dezember stärker als erwartet gestiegen. Hinter der Zunahme standen steigende Importe, während die Exporte sanken. Das Defizit in der Handelsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen 59,77 Milliarden US-Dollar nach revidiert 50,30 (vorläufig; 49,31) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivasaldo von 57,30 Milliarden Dollar gerechnet.
ADP: US-Privatwirtschaft schafft im Februar 183.000 Stellen
Die US-Unternehmen haben im Februar ihren Personalbestand kräftig aufgestockt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 183.000 Stellen. Analysten hatten ein Plus von 185.000 Jobs vorausgesagt. Im Januar waren unter dem Strich 300.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 87.000 mehr als ursprünglich gemeldet.
US-Rohöllagerbestände steigen deutlich stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 1. März ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) gegenüber der Vorwoche um 7,069 Millionen Barrel. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten eine Zunahme um 1,6 Millionen Barrel vorhergesagt.
Britischer Brexit-Unterhändler spricht von "robusten" Verhandlungen in Brüssel
Die jüngsten Brexit-Gespräche zwischen Großbritannien und der EU sind nach Angaben eines britischen Unterhändlers "robust" verlaufen. Der Unterhändler Geoffrey Cox sagte dem Fernsehsender Sky News, beide Seiten hätten ihre "robusten, starken Standpunkte" ausgetauscht. Nun gehe es um die wirkliche Debatte. Die Gespräche sollten bald fortgesetzt werden, sagte Cox.
Wuermeling: Sorgenfalten der Aufsicht wg Drittstaaten-CCP werden größer
Die europäischen Aufsichtsbehörden tendieren nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling dazu, nach einem Brexit das Clearing von auf Euro lautenden Derivaten in London nur kurzfristig zu dulden. Wuermeling sagte bei der Podiumsdiskussion in Frankfurt: "Mein Eindruck ist: Je mehr sich die Aufsicht mit dieser Frage beschäftigt, desto tiefer werden die Sorgenfalten der Aufseher."
Kramp-Karrenbauer: Scholz ist kein guter Finanzminister
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hat Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) ungewöhnlich scharf wegen seiner Haushaltspolitik angegriffen. Anders als sein Vorgänger Wolfgang Schäuble habe Scholz beim Ziel des ausgeglichenen Haushalts lediglich für die SPD-geführten Ministerien Geld übrig, während die CDU-geführten Ministerien das Nachsehen hätten.
Merz zieht es als Vizepräsident zum Wirtschaftsrat der CDU
Der bei der Wahl um den CDU-Vorsitz unterlegene Friedrich Merz sucht eine neue politische Funktion und wird für das Amt des Vizepräsidenten beim Wirtschaftsrat der CDU kandidieren. Das bestätigte die designierte Chefin des CDU-nahen Rats, Astrid Hamker, gegenüber der Bild. Der Wirtschaftsrat nannte die Ernennung des im Dezember knapp gescheiterten Kandidaten für den CDU-Vorsitz für den Posten eine "gute" Nachricht.
Koalition verzichtet vor 5G-Auktion auf verpflichtendes Roaming - Zeitung
Die große Koalition verzichtet einem Bericht des Handelsblatts zufolge vor der Auktion der neuen Mobilfunkfrequenzen für den 5G-Ausbau auf ein verpflichtendes lokales Roaming. Darauf haben sich auf Drängen der Union die Koalitionspartner verständigt und die für kommende Woche geplante abschließende Beratung des Telekommunikationsgesetzes im Verkehrsausschuss von der Tagesordnung genommen, berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf Koalitionskreise.
EU-Staaten gegen Aufnahme Saudi-Arabiens und von US-Gebieten in Geldwäsche-Liste
Die EU-Staaten haben die Aufnahme Saudi-Arabiens und von vier US-Gebieten in eine Schwarze Liste gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung abgelehnt. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen und von Diplomaten erfuhr, sprachen sich die Botschafter der 28 Mitgliedstaaten einstimmig gegen entsprechende Pläne der EU-Kommission aus. Vorausgegangen waren massive Proteste aus Riad und Washington.
Russische Behörden sollen Onlinemedien bei Fake News blockieren dürfen
Russische Behörden sollen künftig Onlinemedien sperren dürfen, wenn diese ihrer Meinung nach Falschmeldungen verbreiten. Das sieht ein neues Gesetz vor, dem die Abgeordneten im Unterhaus der Duma in zweiter Lesung zustimmten. Kritiker sehen in dem vage formulierten Entwurf eine weitere Einschränkung der Pressefreiheit.
Ungarn weist Ultimatum zu Fidesz-Ausschluss aus der EVP zurück
Ungarns rechtsnationale Regierung hat das Ultimatum des konservativen Spitzenkandidaten für die Europawahl im Mai, Manfred Weber (CSU), zurückgewiesen und nimmt damit einen Ausschluss der Fidesz-Partei aus der Europäischen Volkspartei (EVP) in Kauf. Die "Verteidigung der christlichen europäischen Werte und der Stopp der Einwanderung" seien wichtiger "als die Parteidisziplin", sagte Regierungssprecher Zoltan Kovacs.
Venezuela weist deutschen Botschafter aus
Venezuela weist den deutschen Botschafter in Caracas wegen Unterstützung der Opposition aus. Botschafter Daniel Kriener sei zur Persona non grata erklärt worden und müsse das Land binnen 48 Stunden verlassen, erklärte das venezolanische Außenministerium. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte den Vorgang, derzeit werde das weitere Vorgehen auch vor Ort mit den Partnern Deutschlands abgestimmt, erklärte eine Sprecherin.
Kassen rechnen wegen Terminvergabegesetzes mit hohen Mehrkosten
Die Krankenkassen rechnen wegen der geplanten Änderungen am künftigen Gesetz für schnellere Arzttermine einem Bericht zufolge mit erheblichen Mehrkosten. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) rechnet nach Informationen des Handelsblatts damit, dass die zusätzlichen Vergütungen für niedergelassene Ärzte mit 1,2 Milliarden Euro jährlich zu Buche schlagen werden.
Parlaments- und Präsidentschaftswahl in Tunesien im Oktober und November
Die Parlamentswahl in Tunesien findet am 6. Oktober statt und die Präsidentschaftswahl am 10. November. Das gab die mit der Organisation der Wahlen befasste Instanz Isie bekannt. Sollte bei der Präsidentschaftswahl ein zweiter Durchgang erforderlich sein, wird dieser demnach zwei Wochen nach Bekanntgabe des Ergebnisses der ersten Runde erfolgen.
Bundesregierung verlängert Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien bis Ende März
Die Bundesregierung hat den Rüstungsexportstopp für Saudi-Arabien um drei weitere Wochen bis Ende März verlängert. Dies sei auch mit Blick auf den Jemen-Konflikt entschieden worden, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). "Wir sind der Auffassung, dass der Jemenkrieg so schnell wie möglich einem Ende zugeführt werden muss", fügte Maas hinzu. Ursprünglich galt das Waffenembargo bis zum 9. März.
Tarifvertrag für Papierindustrie bringt Beschäftigten 3% mehr Lohn
Die rund 40.000 Beschäftigten in der deutschen Papierindustrie bekommen 3 Prozent mehr Geld. Wie die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) mitteilte, einigte sie sich mit den Arbeitgebern in der zweiten Verhandlungsrunde auf ein neues Tarifpaket mit einer Laufzeit von 18 Monaten.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/AFP/sha
(END) Dow Jones Newswires
March 06, 2019 13:04 ET (18:04 GMT)
Copyright (c) 2019 Dow Jones & Company, Inc.