Essen (ots) - Die Reisebranche rechnet für dieses Jahr mit einem weiteren Anstieg der Zahl der deutschen Türkei-Urlauber. Touristen vergessen schnell, wenn das Zielland eines ist, in dem die Menschen freundlich, das Wetter sonnig und die Preise niedrig sind. Was man rasch vergisst, wenn man in Antalya am Pool einen Cocktail schlürft oder durch die bezaubernde Altstadt von Istanbul schlendert: Die türkische Regierung geht noch immer knallhart gegen Kritiker und Oppositionelle vor. Welch Geistes Kind sie ist, zeigen die jüngsten Ausfälle des türkischen Innenministers Süleyman Soylu erneut. Er hat Touristen aus Deutschland mit Festnahmen gedroht, so sie in der Türkei als Regierungsgegner gelten. Sicher: Die Regierungspartei AKP befindet sich im Wahlkampfmodus und muss bei den Kommunalwahlen Ende März mit Stimmeinbußen rechnen, weswegen nationalistische Töne nicht überraschend sind - zumal der mehrfach angekündigte Angriff auf die syrischen Kurdengebiete auf Druck der Amerikaner bislang ausgeblieben ist; zudem hat Ankara Soylu zurückgepfiffen, wohlwissend, dass der Tourismus eine lebenswichtige Stütze der türkischen Wirtschaft ist. Aber es reicht nicht, diese Ausfälle als parteitaktisches Geplänkel abzutun. Das ist kein Spiel böser Polizist, guter Polizist: Der Nato-Partner Türkei hat sich tatsächlich meilenweit von demokratischen und rechtsstaatlichen Standards entfernt. Das gefährdet keine unpolitischen deutschen Touristen. Sie sollten es aber vielleicht im Hinterkopf haben, wenn sie beim nächsten Mal eine Reise buchen.
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