Das Wachstum der US-Wirtschaft hat sich nach Einschätzung der US-Notenbank Fed zu Jahresbeginn etwas abgeschwächt. In 10 von 12 Notenbankdistrikten habe die wirtschaftliche Aktivität nur noch "geringfügig bis moderat" zugelegt, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht ("Beige Book"). In ihrem letzten Konjunkturbericht hatte sie noch von einem "mäßigen bis moderaten" Wachstum gesprochen.
In rund der Hälfte der Distrikte hat die vorübergehende Schließung von Regierungsbehörden (Government-Shutdown) die wirtschaftliche Aktivität gedämpft. Betroffen gewesen seien beispielsweise der Einzelhandel, Autoverkäufe, Tourismus und Gastronomie.
Die Konsumausgaben seien zudem durch das harte Winterwetter und höhere Kreditzinsen belastet worden, heißt es in dem Bericht. Die Aktivität in der Industrie habe hingegen zugelegt. Unternehmen hätten sich allerdings besorgt gezeigt. Sie verwiesen auf eine schwächere globale Nachfrage, höhere Kosten wegen Zöllen und einer größeren Unsicherheit wegen Handelsstreitigkeiten.
Die Veröffentlichung dürfte die US-Notenbank in ihrer vorsichtigen Haltung bestätigen. Notenbankchef Jerome Powell hatte sich zuletzt für ein geduldiges Vorgehen mit Blick auf weitere Leitzinsanhebungen ausgesprochen. An den Finanzmärkten wird im laufenden Jahr keine Zinserhöhungen mehr erwartet. Zuletzt hatte sich die Konjunktur weltweit aber auch in den USA abgeschwächt.
Das Beige Book beruht auf einer Umfrage unter Unternehmen. Zudem werden auch Ökonomen, Marktexperten und andere Geschäftskontakte befragt. Es wurden Daten berücksichtigt, die bis zum 25. Februar eingegangen waren.
An den Finanzmärkten spielte der Bericht kein Rolle. Der Euro notierte wie schon vor der Veröffentlichung knapp über der Marke von 1,13 US-Dollar./jsl/jha/
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