Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Russland bleiben die Börsen wegen des "Frauentages" geschlossen.
TAGESTHEMA
Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat im Streit um Spionageverdächtigungen die USA verklagt. Der Konzern geht mit der bei einem Gericht im texanischen Plano eingereichten Klage gegen ein Gesetz vor, das US-Regierungsbehörden den Erwerb von Huawei-Technologie untersagt. Das Unternehmen sieht dies als verfassungswidrig an. Der Vorstandsvorsitzende Guo Ping warf den USA zudem vor, Huawei-Server gehackt und E-Mails und Quellcodes gestohlen zu haben. Ein neues US-Verteidigungsgesetz untersagt es US-Behörden nicht nur, Ausrüstung und Dienstleistung von Huawei zu erwerben. Die Behörden dürfen auch nicht mit Dritten zusammenarbeiten, die Huawei-Kunden sind. "Der US-Kongress hat es wiederholt versäumt, Beweise vorzulegen, die Beschränkungen für Huawei-Produkte rechtfertigen würden", erklärte der Guo. "Wir sind gezwungen, diese rechtliche Maßnahme als angemessenes und letztes Mittel zu ergreifen." Das Verbot sei nicht nur "rechtswidrig", sondern hindere Huawei auch daran, sich "fair am Wettbewerb zu beteiligen". Huawei gehört zu den führenden Telekommunikationsausrüstern, unter anderem für den Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen. Der neue Standard soll den Weg für eine Reihe von Zukunftstechnologien ebnen. Die USA befürchten aber Spionage- und Sabotageaktivitäten durch Huawei. Vor allem auf Betreiben Washingtons stuften mehrere Länder Huawei zuletzt als potenzielle Gefahr für die Cybersicherheit ein. Für weitere Spannungen hat in den vergangenen Monaten der Fall der auf Betreiben der USA in Kanada festgenommenen Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou gesorgt. Die USA werfen Meng vor, gegen die Iran-Sanktionen verstoßen zu haben. Über Mengs Auslieferung soll bei einer Anhörung ab dem 8. Mai entschieden werden.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 221.000 zuvor: 225.000 14:30 Produktivität ex Agrar 4Q annualisiert PROGNOSE: +1,6% gg Vq zuvor: +2,2% gg Vq Lohnstückkosten PROGNOSE: +1,7% gg Vq zuvor: +0,9% gg Vq
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 2.767,00 -0,16% Nikkei-225 21.456,01 -0,65% Hang-Seng-Index 28.865,21 -0,59% Kospi 2.165,79 -0,45% Shanghai-Composite 3.117,49 +0,50% S&P/ASX 200 6.263,90 +0,29%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Leichter - Schwächere Vorgaben der US-Börsen gehen nicht spurlos vorbei. Erneut schneidet Schanghai mit nur kleinen Verlusten besser ab. Tendenziell stimmungsdämpfend dürfte wirken, dass der chinesische Huawei-Konzern Klage gegen die USA eingereicht hat, wegen dessen Ausgrenzung des Telekominfrastrukturexperten von staatlichen Aufträgen. Den laufenden Verhandlungen über eine Einigung im US-chinesischen Handelsstreit dürfte dies nicht zuträglich sein. Zuletzt hatte Optimismus vorgeherrscht, dass hier eine Einigung kurz bevorsteht. Für etwas Zurückhaltung sorge übergeordnet auch die Zinssitzung der EZB, heißt es im Handel. An den Finanzmärkten wird derzeit die Erfordernis eingepreist, die Zinsen bis Mitte 2020 unverändert zu lassen. Als sicher sehen Analysten an, das die Wachstumsprognosen gesenkt werden. Erst am Vortag hatte die OECD mit teilweise kräftig gesenkten Prognosen wieder Konjunktursorgen geschürt. Für zusätzlichen Druck nach unten sorgt in Tokio der im Vergleich zum Vortag etwas festere Yen. Wieder berichten Händler von schwachen Autoaktien. Hintergrund seien harte Verhandlungspositionen der US-Regierung in Handelsfragen, strengere Abgasvorschriften in den USA und erhöhter Druck staatlicherseits in Indien und China beim Vorantreiben des Umstiegs auf elektrifizierte Fahrzeugen, meint Chefstratege Takashi Hiroki von Monex. Renesas Electronics brechen um über 14 Prozent ein. Der Chiphersteller hat angekündigt, die Produktion wegen einer schwachen Nachfrage aus China zwei Monate anhalten zu wollen.
US-NACHBÖRSE
Comtech Telecommunications schossen auf Nasdaq.com bis 19.56 Uhr Ortszeit um fast 10 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte neben der Bekanntgabe der Geschäftszahlen den Ausblick angehoben. Guidewire Software legten in ähnlicher Größenordnung zu. Das Unternehmen übertraf mit seinen Quartalszahlen sowohl die internen wie auch die Wall-Street-Prognosen. Zudem erwartet Guidewire nun im laufenden Gesamtjahr einen Gewinn, nachdem das Unternehmen bislang noch einen Verlust in Aussicht gestellt hatte. Rosetta Stone zeigten sich zuletzt um 17.31 Uhr unverändert. Der Anbieter von Sprachlernsoftware hatte einen Verlust im Quartal von 4,4 Millionen Dollar ausgewiesen, der nur etwa halb so hoch ausfiel wie von Analysten befürchtet. Beim Umsatz schnitt Rosetta mit 44,6 Millionen Dollar dagegen einen Hauch besser ab.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.673,46 -0,52 -133,17 10,06 S&P-500 2.771,45 -0,65 -18,20 10,56 Nasdaq-Comp. 7.505,92 -0,93 -70,44 13,12 Nasdaq-100 7.112,47 -0,62 -44,32 12,36 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 878 Mio 862 Mio Gewinner 764 1.382 Verlierer 2.185 1.524 unverändert 83 114
Etwas leichter - Die Kraft nach oben erlahmt zusehends. Teilnehmer vermissten frische Impulse. Auch das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank, konnte das lustlose Geschäft nicht abwenden. Einen Dämpfer brachten die sonst eher weniger beachteten Handelsbilanzdaten, denn sie könnte US-Präsident Trump Argumente für dessen protektionistische Handelspolitik liefern. Dollar Tree rückten um 5,1 Prozent vor, nachdem der Einzelhändler mitgeteilt hatte, 400 seiner Familiy-Dollar-Läden zu schließen und Hunderten eine neue Marke zu verpassen. Abercrombie & Fitch haussierten um 20 Prozent, weil der Bekleidungseinzelhändler die Gewinn- und Umsatzprognosen übertroffen hatte und einen zuversichtlichen Ausblick abgab. Fitbit rückten um 2 Prozent vor im Zuge der Präsentation neuer Produkte. Fiat Chrysler zogen um 3,5 Prozent an. Hier trieben Aussagen, man wolle zwar Maserati nicht verkaufen, sei aber offen für Allianzen und Fusionen. Gewinne verbuchten Aktien von Tabakkonzernen, weil der Chef der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA nach zwei Jahren sein Amt aufgibt. Er hatte versucht, gegen Zigarettenhersteller vorzugehen.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,51 -3,3 2,54 130,6 5 Jahre 2,49 -3,5 2,53 56,8 10 Jahre 2,68 -3,4 2,72 24,0
Am Rentenmarkt wurde angesichts der trüben Stimmung am als vergleichsweise sicher geltenden Aktienmarkt gekauft. Im Gegenzug zu steigenden Notierungen sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 3,4 Basispunkte auf 2,68 Prozent.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mi, 8:50 % YTD EUR/USD 1,1305 -0,0% 1,1308 1,1300 -1,4% EUR/JPY 126,34 +0,0% 126,33 126,32 +0,5% EUR/GBP 0,8582 -0,0% 0,8585 0,8598 -4,6% GBP/USD 1,3174 +0,0% 1,3173 1,3144 +3,4% USD/JPY 111,75 +0,0% 111,71 111,78 +1,9% USD/KRW 1128,88 +0,1% 1128,27 1129,04 +1,3% USD/CNY 6,7089 -0,0% 6,7119 6,7092 -2,5% USD/CNH 6,7163 +0,0% 6,7160 6,7177 -2,3% USD/HKD 7,8497 +0,0% 7,8492 7,8499 +0,2% AUD/USD 0,7044 +0,2% 0,7028 0,7033 -0,0% NZD/USD 0,6785 +0,3% 0,6766 0,6776 +1,1% Bitcoin BTC/USD 3.859,00 +0,2% 3.853,00 3.838,37 +3,8%
Der Dollar bewegte sich kaum, der ICE-Dollarindex tendierte wenig verändert. Derweil geriet der kanadische Dollar mit der Notenbankentscheidung unter Abgabedruck und sank auf ein Zweimonatstief. Die Bank of Canada bestätigte zum einen ihr Leitzinsniveau von 1,75 Prozent, sprach aber zugleich auch von steigender Unsicherheit über den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung. Mit der offenbar in weiterer Ferne liegenden nächsten Zinsanhebung stieg der US-Dollar auf 1,3436 Kanada-Dollar nach einem Tagestief bei 1,3354.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,27 56,22 +0,1% 0,05 +22,2% Brent/ICE 66,20 65,99 +0,3% 0,21 +21,1%
Die Ölpreise tendierten uneinheitlich: Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche gestiegen, wie aus Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA) hervorging. Am Vorabend hatten Daten des privaten API-Instituts aber bereits einen sehr starken Aufbau signalisiert, so dass die staatlichen Daten nur noch begrenzte Bewegung verursachten. Zudem sanken gleichzeitig die Benzinvorräte sehr stark. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 56,22 Dollar je Fass, europäisches Referenzöl der Sorte Brent stieg um 0,1 Prozent auf 65,94 Dollar.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 07, 2019 01:48 ET (06:48 GMT)
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