(Neu: Schlusskurse)
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Aussicht auf weiterhin niedrige
Zinsen in der Eurozone ist ganz und gar nicht nach dem Geschmack der
Anleger aus dem Finanzsektor. In einem insgesamt schwachen
Marktumfeld gehörten Banken am Donnerstag im Branchenvergleich zu
den größten Verlierern, was am Markt damit begründet wurde, dass auf
Dauer niedrige Zinsen schlecht für deren Alltagsgeschäft sind. Der
Sektorindex Stoxx Europe 600
Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets sprach im Sektor
von einem "Ausverkauf". Unter den Einzelwerten gehörten die
deutschen Institute dabei zu den größten Verlierern: Titel der
Deutschen Bank
Auslöser der Kursverluste waren Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag im Rahmen ihres Zinsentscheids wesentlich schwächere Inflations- und Wirtschaftsprognosen und ein "Billiggeld-Versprechen" abgab. Neuigkeitswert habe vor allem, dass die Leitzinsen "mindestens bis Ende 2019" auf Rekordtief bleiben sollen, schrieb Helaba-Analyst Ralf Umlauf - anstatt wie bisher bis "über den Sommer 2019 hinaus".
Zugleich verkündeten die Währungshüter eine neue Auflage von langfristigen Refinanzierungsgeschäften. Damit verbunden ist Marktexperten zufolge die Hoffnung, dass Banken ihrerseits die Kreditvergabe ausweiten, um so die Konjunktur und Inflation anzuschieben.
Die neuen Geschäfte seien in ihrer Konfiguration ein vergleichsweise
geringes Zugeständnis an den italienischen Bankensektor,
kommentierte dies Ökonom Stefan Kipar von der BayernLB. Aktien
italienischer Institute standen ebenfalls deutlich unter Druck:
Unicredit
ISIN DE000CBK1001 DE0005140008 FR0000130809 ES0113900J37 EU0009658806
AXC0300 2019-03-07/18:38