Die Aussicht auf noch länger fließendes
Billiggeld in der Eurozone hat am Donnerstag auch den US-Aktienmarkt
ausgebremst. Anleger gewichteten die Sorgen um das weltweite
Wirtschaftswachstum höher. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihre Wachstumsprognose für die Eurozone für dieses Jahr deutlich gesenkt. Damit wurden die Sorgen um die globale Konjunktur verstärkt. Das Versprechen der EZB, ihren Leitzins nun mindestens bis Jahresende nicht anzuheben sowie den Banken mit weiteren Billigkrediten unter die Arme zu greifen, nutzte den Kursen nichts.
Der marktbreite S&P 500
Den US-Börsen geht damit nach ihrer rasanten Erholung seit Ende Dezember die Luft weiter aus. In den vergangenen Tagen fehlten frische Impulse etwa hinsichtlich des amerikanisch-chinesischen Handelsstreits. Marktbeobachter wiesen wiederholt darauf hin, dass ein positiver Ausgang des Zollstreits bereits weitgehend in den Kursen eingepreist sei.
Zudem hat sich laut der Notenbank Fed das Wachstum der US-Wirtschaft zu Jahresbeginn etwas abgeschwächt, wie dies am Vortag aus dem jüngsten Konjunkturbericht der Fed hervorging. Die Zentralbank dürfte sich daher in ihrer vorsichtigen Haltung bestätigt sehen. Notenbankchef Jerome Powell hatte sich zuletzt für ein geduldiges Vorgehen mit Blick auf weitere Leitzinsanhebungen ausgesprochen. An den Finanzmärkten werden im laufenden Jahr keine Zinserhöhungen in den USA mehr erwartet.
Die weltweit lockere Geldpolitik war lange Zeit einer der wichtigsten Gründe für die Hausse an den Aktienmärkten. Niedrige Zinsen schmälern üblicherweise die Attraktivität anderer Anlageklassen wie Anleihen. Mangels Anlage-Alternativen hatten Investoren lange Zeit ihr Geld im Aktienmarkt - und dabei Signale einer sich eintrübenden Konjunktur oft ausgeblendet. Dies ist nun anders: Die Konjunkturabkühlung rückt in den Mittelpunkt.
Unter den Einzelwerten am US-Aktienmarkt büßten am Donnerstag vor
dem Hintergrund der lockeren Geldpolitik Papiere aus dem
Finanzsektor an Wert ein. So verloren Goldman Sachs
Den fünften Tag hintereinander kräftig abwärts ging es für die
Papiere der US-Drogerie- und Apothekenkette Walgreens
Hohe Kursabschläge von fast 10 Prozent verbuchten zudem die Aktien
der Supermarktkette Kroger
Die geldpolitische Lockerung der EZB schickte den Euro
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0318 2019-03-07/22:34