Mosambiks früherer Finanzminister und sieben weitere Personen haben einer Anklage der US-Justiz zufolge im Rahmen eines Milliardenkredits 200 Millionen US-Dollar veruntreut. Die korrupten Regierungsvertreter, Geschäftsleute und Investmentbanker hätten sich mit Hilfe "dreister und internationaler krimineller Machenschaften" zu Lasten der Menschen in Mosambik bereichert, teilte das Justizministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit.
Ex-Finanzminister Manuel Chang und die Mitangeklagten hatten teils ohne Wissen von Parlament und Öffentlichkeit von 2013 bis 2016 Kredite im Wert von rund zwei Milliarden US-Dollar für staatliche Firmen arrangiert. Dabei sollen sie sich massiv bereichert haben - und Mosambiks Staatsfinanzen massiv erschüttert haben. Die Angeklagten "orchestrierten ein immenses System von Betrug und Bestechung, das das US-Finanzsystem ausgenützt hat und Investoren betrogen hat (...), um sich die Taschen mit Hunderten Millionen Dollar zu füllen", hieß es in der Pressemitteilung der US-Justiz.
Chang war Ende Dezember in Südafrika festgenommen worden. Die US-Justiz bemüht sich um seine Auslieferung. Drei Investmentbanker waren Anfang Januar in London festgenommen worden, genauso wie zwei Mitarbeiter eines Schiffbauunternehmens in den Emiraten. Zwei mosambikanische Regierungsvertreter sollen noch auf freiem Fuß sein.
2013 lag Mosambiks Verschuldung nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch bei 53 Prozent der Wirtschaftsleistung, infolge der Krise mit den geheim gehaltenen Krediten liegt sie nun bei mehr als 100 Prozent. Das ist für Mosambik - eines der zehn ärmsten Länder der Welt - kaum zu schultern./jbz/DP/fba
AXC0117 2019-03-08/13:07