Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Auftragseingang deutet auf industrielle Schwäche
Die deutschen Auftragseingänge sind im Januar deutlich gesunken. Zwar wurde der Dezember-Wert spürbar nach oben revidiert, doch deuten die Daten nach Meinung von Volkswirten insgesamt auf eine anhaltende Schwäche der deutschen Industrie in den nächsten Monaten hin. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 2,6 Prozent. Volkswirte hatten dagegen einen Anstieg von 0,5 Prozent prognostiziert.
Commerzbank: Abwärtstrend der deutschen Industrie hält an
Die Commerzbank interpretiert den deutlichen Rückgang der Auftragseingänge im Januar als Hinweis darauf, dass der Abwärtstrend in der deutschen Industrie anhält. Nach Aussage von Volkswirt Ralph Solveen liegt das nicht am Autosektor, für den er perspektivisch weitere Produktionsanstiege erwartet. "In den anderen Sektoren der Industrie zeigt der Trend weiter eindeutig nach unten, was die deutsche Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte spürbar bremsen wird", schreibt er in einem Kommentar. Darum habe die Commerzbank ihr Wachstumsprognose für dieses Jahr von 1,2 auf 0,6 Prozent gesenkt.
Revision deutscher Orders Dezember wegen Großaufträgen
Die Aufwärtsrevision der deutschen Auftragseingänge im Dezember von einem monatlichen Minus von 1,6 Prozent auf ein Plus von 0,9 Prozent beruht nach Aussage des Statistischen Bundesamts (Destatis) auf zwei nachgemeldeten Großaufträgen aus dem Bereich Luft- und Raumfahrtbau. Laut Destatis kamen die Aufträge von außerhalb des Euroraums. Bereits für November war es zu einer, wenn auch nicht so großen, Nachmeldung gekommen.
Kfz-Sektor belastet deutschen Autragseingang im Januar
Der Rückgang der Auftragseingänge der deutschen Industrie im Januar ist von einer Auftragsschwäche im Kfz-Sektor begünstigt worden. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) sanken die Bestellungen in der Kategorie "Kraftwagen und Kraftwagenteile" gegenüber dem Vormonat um 6,1 Prozent. Das war das erste Minus seit September 2018 und das deutlichste seit Juli. Dabei sticht ein Minus von 11,5 Prozent bei Auftragseingängen von außerhalb des Euroraums heraus.
VDMA: Maschinenbau spürt die konjunkturelle Abflachung
Die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer haben zu Jahresbeginn einen schwachen Auftragseingang verzeichnet. "Der Maschinenbau spürt die konjunkturelle Abflachung. Zudem zeigen die allfälligen Risiken, die uns nun schon geraume Zeit begleiten, mehr und mehr Wirkung", erklärte der VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Im Januar verfehlte der Auftragseingang sein Vorjahresniveau um real 9 Prozent, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) meldete.
Citi erwartet erste EZB-Zinserhöhung erst 2021
Citi verschiebt seine Prognose für eine erste Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) nach hinten auf das erste Quartal 2021. Das Bankhaus sieht ein klares Risiko, dass die Zinsen "nie" angehoben werden. Citi ist besorgt darüber, dass es der EZB ohne eine spürbare Belebung der Wirtschaftstätigkeit schwer fallen wird, sich bald zu bewegen, heißt es.
Bundesregierung plant Einführung elektronischer Wertpapiere
Die Bundesregierung hat in einem Eckpunktepapier die Einführung elektronischer Wertpapiere und die Regulierung der Emission von bestimmten Arten von Krypto-Token vorgeschlagen. "Ziel ist es, Deutschland als einen der führenden Digitalisierungs- und Fintech-Standorte zu stärken", erklärte das Bundesfinanzministerium zu den gemeinsam mit dem Justizministerium ausgearbeiteten "Eckpunkten für die regulatorische Behandlung von elektronischen Wertpapieren und Krypto-Token".
SPD-Politiker lehnen Wahl Kramp-Karrenbauers zur Kanzlerin ab - Spiegel
Führende Sozialdemokraten schließen aus, im Falle eines Rückzugs von Angela Merkel die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer im Bundestag zur Kanzlerin zu wählen. "Wenn Frau Merkel versuchen sollte, ihre Kanzlerschaft an Frau Kamp-Karrenbauer zu übergeben, gäbe es sofort Neuwahlen", sagte der Chef des konservativen Seeheimer Kreises, Johannes Kahrs, dem Spiegel. "Das wird niemand in der SPD mitmachen."
May erhöht Druck auf EU vor Brexit-Abstimmungen im Unterhaus
Wenige Tage vor den entscheidenden Brexit-Abstimmungen im Unterhaus hat Premierministerin Theresa May die EU zu Zugeständnissen gedrängt. Die Entscheidungen der EU in den kommenden Tagen "werden einen großen Einfluss auf das Ergebnis der Abstimmung haben", wollte May in einer Rede laut vorab veröffentlichten Auszügen sagen. "Wir sind beide Teil dieses Prozesses. Es liegt im Interesse Europas, dass das Vereinigte Königreich mit einem Vertrag austritt."
Finnische Regierung tritt zurück
In Finnland tritt die Mitte-rechts-Regierung von Ministerpräsident Juha Sipilä zurück. Der Regierungschef werde den Rücktritt am Freitag um 10.00 Uhr formell einreichen, kündigte das Präsidialbüro in Helsinki an. Hintergrund ist das Scheitern eines Reformpakets im Sozial- und Gesundheitsbereich. Die Rücktrittsankündigung erfolgt nur fünf Wochen vor den für den 14. April geplanten Parlamentswahlen in Finnland. Sipilä ist seit Mai 2015 im Amt.
US-Botschafter: Gipfeltermin für Trump und Xi steht noch aus
Die USA und China haben noch keinen Termin für ein Gipfeltreffen zur Beilegung ihres Handelsstreits festgelegt, da keine Seite davon ausgeht, dass eine Einigung kurz bevorsteht. "Ein Termin wurde nicht festgelegt" für ein Treffen zwischen Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, sagte Terry Branstad, US-Gesandter in Peking, in einem Interview mit dem Wall Street Journal.
China will mit neuem Investitionsgesetz Wogen im Handelsstreit glätten
Chinas Nationaler Volkskongress will mit einem neuen Gesetz zu ausländischen Investitionen zur Annäherung im Handelsstreit mit den USA beitragen. Der am Freitag in Peking präsentierte Entwurf sieht ein Verbot unrechtmäßiger Technologietransfers sowie "illegaler Einmischung der Regierung" in ausländische Geschäfte vor.
+++ Konjunkturdaten +++
Taiwan Verbraucherpreise Feb +0,23% gg Vorjahr (PROG +0,3%)
Taiwan Exporte Feb -8,8% gg Vorjahr (PROG -0,7%)
Taiwan Importe Feb -19,7% gg Vorjahr (PROG +4,8%)
Taiwan Handelsbilanz Feb Überschuss 4,93 Mrd USD (PROG Überschuss 2,1 Mrd USD)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 08, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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