BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium rechnet mit einer weiteren Konjunkturabschwächung und sieht 2019 nur noch 0,8 Prozent Wachstum, wie das Handelsblatt mit Verweis auf einen vertraulichen Vermerk des Ministeriums berichtet. Im Januar hatte die Bundesregierung noch 1,0 Prozent Wachstum für dieses Jahr prognostiziert.
Und selbst dies ist für die Experten von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) offenbar ein optimistisches Szenario. Mit Verweis auf die Industrieländerorganisation OECD, die ihre Vorhersage für Deutschland auf 0,7 Prozent gesenkt hat, heißt es in dem Papier: "Die aktuelle OECD-Prognose für das Jahr 2019 erscheint auf dem derzeitigen Datenstand nicht unplausibel", zitiert das Handelsblatt aus dem ihm vorliegenden Vermerk. "Angesichts der aktuellen Daten bestehen jedoch Abwärtsrisiken."
Als einer der Gründe für das schwächere Wachstum wird unter anderem "die sich abschwächende Weltwirtschaft" genannt. Das Ministerium sieht zudem signifikanten Negativrisiken, wie beispielsweise eine "Eskalation von Handelskonflikten", eine "schwächere Entwicklung in USA, China und Schwellenländern" sowie "politische Risiken in Europa". Dazu zählt neben dem Brexit vor allem die Lage in Italien.
Das Finanzministerium konnte nicht unmittelbar für eine Stellungnahme erreicht werden.
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March 11, 2019 03:47 ET (07:47 GMT)
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