FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet zeigen sich Europas Aktienmärkte zum Start in die neue Handelswoche. Leicht positiv wirken diverse Kommentare zum US-chinesischen Handelsstreit: "Wenn Sie nach den Aussichten für die nächsten Beratungen fragen, habe ich das Gefühl, dass es Hoffnung gibt", sagte Vize-Handelsminister Wang Shouwen am Rande des Nationalen Volkskongresses in Peking. Und Chinas Notenbankchef Yi Gang sagte, "beide Seiten haben einen Konsens erzielt bei vielen entscheidenden und wichtigen Problemen" und stünden kurz vor dem Abschluss eines Währungsabkommens. Wirtschaftsberater Larry Kudlow deutete die Möglichkeit einer Vertragsunterzeichnung bis spätestens Ende April an.
Der DAX legt 0,1 Prozent zu auf 11.472 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 3.286 Zähler. Im Fokus stehen Deutsche Bank und Commerzbank. Die Kurse beider Geldhäuser ziehen mit anhaltenden Spekulationen um ein Zusammengehen deutlicher an. Am Ölmarkt ziehen die Preise mit den positiv klingenden Stimmen zu den Handelsgesprächen um rund 1 Prozent an.
Gebremst wird der Markt von Unsicherheit vor der Abstimmung im britischen Unterhaus am Dienstag über den Brexit-Deal zwischen der britischen Regierung mit Brüssel. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Parlamentarierer den Kompromiss erneut ablehnen werden. Bei einer Ablehnung dürfte es noch in der laufenden Woche zu weiteren Abstimmungen kommen, an deren Ende mutmaßlich eine Verschiebung des Brexit-Datums beschlossen werden dürfte. Ohne Einigung scheidet Großbritannien am 29. März aus der EU aus.
Am Devisenmarkt zeigt sich das Pfund am Morgen noch Kursverlusten am Donnerstag und vor allem Freitag zu Dollar und Euro wenig bewegt. Der Euro verteidigt derweil seine Erholung zum Dollar nach dem enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag. Vom Kurseinbruch nach den taubenhaften Ankündigungen am Donnerstag macht er damit aber nur rund ein Drittel gut. Er wird mit 1,1244 Dollar gehandelt.
Deutsche Produktion belastet nicht - Revidierte Daten sorgen für Ausgleich
Der überraschende Rückgang der deutschen Produktion im Januar sorgt weder für einen Kursschub bei den Anleihen, noch belastet er am Aktienmarkt. "Die revidierten Daten vom Dezember wiegen das genau auf", meint ein Händler. Der Dezember-Wert wurde im gleichen Ausmaß nach oben revidiert, wie der aktuelle Januar-Wert die Prognose verfehlte.
Für Impulse könnten am Mittag die Frühindikatoren der OECD sorgen, nachdem die Organisation in der Vorwoche mit deutlich gesenkten Wachstumsprognosen aufgewartet hatte. Nachdem einen Tag später die EZB ihre Prognosen gesenkt hatte, war es an den Anleihemarkten aus Sorge um die globale Konjunktur deutlich abwärts gegangen mit den Renditen. Aktuell liegt die deutsche Zehnjahresrendite bei 0,07 Prozent, verglichen mit rund 0,18 vor Wochenfrist.
Deutsche Bank und Commerzbank steigen mit Fusionsspekulation
Am deutschen Aktienmarkt stehen Deutsche Bank und Commerzbank nach Berichten über eine Intensivierung von Fusionsgesprächen im Fokus. Deutsche Bank springen darauf um 2,6 Prozent an, Commerzbank sogar um 4,5 Prozent. Laut Welt am Sonntag hat der Vorstand der Deutschen Bank Gesprächen zugestimmt. Der politische Druck auf die Bank nehme zu, heißt es dazu im Handel. Dort geht man davon aus, dass dies in Form einer "Fusion unter Gleichen" geschehen könnte, was aber tendenziell negativ für die Deutsche Bank wäre.
Für Wirecard geht es nach dem starken Anstieg am Freitag um weitere 4,5 Prozent nach oben. Hier stützt laut Marktteilnehmern, dass Goldman Sachs seine Beteiligung an Wirecard wieder erhöht hat, nachdem sie wegen Vorwürfen fraglicher Bilanzierungspraktiken zwischenzeitlich reduziert worden war.
Ordentliche Quartalszahlen hat LEG Immobilien vorgelegt und steigen 1,7 Prozent. Die überraschend taubenhaften Aussagen der EZB hätten darüber hinaus Immobilienwerte generell wieder attraktiv gemacht, heißt es im Handel. Vonovia legen um 0,4 Prozent zu. Hypoport gewinnen im SDAX 1,3 Prozent. Die vorgelegten Details zum Jahresergebnis 2018 zeigen Umsatzsteigerungen in allen Segmenten. Für 2019 erwartet der Kreditexperte ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.287,46 0,12 3,86 9,53 Stoxx-50 3.033,14 0,16 4,84 9,89 DAX 11.475,77 0,16 17,93 8,68 MDAX 24.407,47 0,44 107,31 13,06 TecDAX 2.641,87 0,57 15,01 7,82 SDAX 10.673,43 0,18 19,46 12,24 FTSE 7.148,30 0,62 43,99 5,59 CAC 5.234,63 0,07 3,42 10,65 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 0,07 0,00 -0,17 US-Zehnjahresrendite 2,65 0,02 -0,03 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:24 Fr, 17:32 % YTD EUR/USD 1,1247 +0,11% 1,1247 1,1241 -1,9% EUR/JPY 125,10 +0,24% 125,10 124,97 -0,5% EUR/CHF 1,1334 +0,09% 1,1334 1,1326 +0,7% EUR/GBP 0,8652 -0,01% 0,8652 0,8626 -3,9% USD/JPY 111,23 +0,13% 111,23 111,17 +1,5% GBP/USD 1,3000 +0,12% 1,3000 1,3031 +1,9% Bitcoin BTC/USD 3.873,50 -0,79% 3.873,50 3.884,13 +4,1% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,66 56,07 +1,1% 0,59 +23,0% Brent/ICE 66,40 65,74 +1,0% 0,66 +21,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.296,31 1.296,69 -0,0% -0,38 +1,1% Silber (Spot) 15,31 15,31 -0,0% -0,00 -1,2% Platin (Spot) 815,09 816,00 -0,1% -0,91 +2,3% Kupfer-Future 2,90 2,89 +0,4% +0,01 +10,2%
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March 11, 2019 04:59 ET (08:59 GMT)
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