BRÜSSEL/BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Beratungen von Deutscher Bank und Commerzbank über die derzeitige Lage bestätigt und betont, die Regierung sei "ein fairer Begleiter" solcher Diskussionen. "Es gibt Beratungen über die Situation, wie sie ist", sagte Scholz vor einer Sitzung der Finanzminister der Euro-Länder in Brüssel. "Die Bundesregierung ist ein fairer Begleiter von privatwirtschaftlichen Diskussionen, aber mehr gibt es dazu gegenwärtig nicht zu sagen", erklärte der SPD-Politiker.
Zuvor hatten mit den Vorgängen vertraute Personen aus dem Umfeld der Banken gesagt, Top-Manager der Deutschen Bank hätten sich bereit erklärt, mit der Commerzbank Gespräche über eine mögliche Fusion zu führen. Hintergrund sei die Prüfung von strategischen Optionen aufgrund der anhaltend schwachen Entwicklung und der deutlichen Aktienkursverluste.
Verstärkter Druck auf die Banken durch deutsche Regierungsbeamte, ihre schwache Entwicklung anzugehen und genauer zu prüfen, wie eine Fusion aussehen könnte, sei ebenfalls in die jüngsten Diskussionen eingeflossen. Über die Zustimmung des Vorstands der Deutschen Bank zu Gesprächen hatte zuvor die Welt am Sonntag berichtet. Eine Person aus dem Umfeld der Deutschen Bank sagte, die Vereinbarung sei bereits in der zweiten Februarhälfte getroffen worden.
Der Bund ist seit der Finanzkrise an der Commerzbank beteiligt und mit rund 15 Prozent deren größter Einzelaktionär. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Berichte über mögliche Fusionsgespräche gegeben. Scholz hat mehrfach auf eine "Industriepolitik für Banken" gedrungen und Kreditinstitute von angemessener Größe angemahnt.
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March 11, 2019 12:21 ET (16:21 GMT)
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