Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Wieder etwas erholt haben sich am Montag die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Der DAX zog um 0,7 Prozent auf 11.543 Punkte an, die Umsätze waren allerdings überwiegend gering. Der Markt konzentrierte sich auf Deutsche Bank und auf Commerzbank, die von der Fusionsspekulation nach oben getrieben wurden. Daneben konnten sich Wirecard stark erholen.
Wirecard stiegen um 7,7 Prozent auf 133,35 Euro. Händler verwiesen darauf, dass Goldman Sachs die Beteiligung an dem Bezahldienstleister wieder erhöht hat, nachdem sie zwischenzeitlich im Zuge von Vorwürfen über dubiose Bilanzierungspraktiken in Asien reduziert worden war.
Mit den andauernden Spekulationen um ein Zusammengehen zogen Deutsche Bank um 5 Prozent und Commerzbank um 7,1 Prozent an.
Zwar sagte ein Händler, "operativ macht eine Fusion keinen Sinn". Das neue Haus wäre wieder auf Jahre hinaus mit sich selbst beschäftigt. Die Kosten des Stellenabbaus dürften sehr hoch sein, und als international wettbewerbsfähiger "Champion" komme das Haus voraussichtlich auch nicht voran. "Damit ist die Fusion eine rein politische Geschichte", so der Marktteilnehmer. Der Markt preise zwar eine Prämie für die Commerzbank ein. Die Frage sei allerdings, ob eine mögliche Fusion nicht über Aktien bezahlt werde, die aus Kapitalerhöhungen kämen und den Wert der Aktien stark verwässerten.
Bayerische Banken mögliche Blaupause
Allerdings wurde am Markt auch auf die Geschichte der Bankenlandschaft in Deutschland verwiesen. So hätten zunächst Vereinsbank und Hypo fusioniert. "Dann hat sich der Unicredit das fusionierte Institut geschnappt", sagte ein Händler. "So ähnlich könnte es auch dieses Mal mit Deutscher und Commerzbank kommen", meint er.
Merck profitierten mit einem Plus von 2,2 Prozent von mehreren Kurszielerhöhungen. Deutsche Post legten um 1,5 Prozent zu. Hier stützte etwas, dass laut "FAZ" das Bundeskabinett am Mittwoch mit einer "Post-Entgeltregulierungsverordnung" den Weg freimachen dürfte für eine Portoerhöhung.
Bayer und Beiersdorf an der Spitze der Verlierer
An der Spitze der DAX-Verlierer lagen Bayer und Beiersdorf. "Die jüngste Erholung wird zum Ausstieg genutzt", sagte ein Händler. Die letzten Tage hatten sich beide Titel zusammen mit anderen defensiven Aktien noch deutlich erholt. Nun gaben Bayer 1,6 Prozent ab und Beiersdorf 1,3 Prozent.
Mit dem MDAX ging es um 1,1 Prozent nach oben, mit dem TecDAX um 1,6 Prozent.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 73,8 (Vortag: 84,5) Millionen Aktien im Wert von rund 2,81 (Vortag: 3,49) Milliarden Euro. Es gab 25 Kursgewinner und fünf -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.543,48 +0,75% +9,32% DAX-Future 11.543,00 +0,68% +9,17% XDAX 11.545,25 +0,47% +9,11% MDAX 24.561,22 +1,07% +13,77% TecDAX 2.668,33 +1,58% +8,90% SDAX 10.747,24 +0,88% +13,02% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,53 -3 ===
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March 11, 2019 12:44 ET (16:44 GMT)
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