FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Verlusten vom Vortag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch wieder erholt. Der DAX hat damit das neuerliche Abstimmungsdebakel über den Brexit-Plan von Premierministerin May am Dienstag gut verdaut. Allerdings ist nach der Abstimmung nun vor der Abstimmung: Am Mittwochabend wird über einen Ausstieg ohne jeden Deal mit der EU abgestimmt, was abgelehnt werden dürfte, am Donnerstag dann über eine Verschiebung des Ausstiegsdatums. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 11.572 Punkte.
Kräftige Kursverluste von 2,4 Prozent gab es bei Adidas. Hier setzte sich eine negative Interpretation des Ausblicks durch. Der Markt habe mehr Optimismus für 2019 erwartet, hieß es. Andererseits sei die Aktie zuletzt auch gut gelaufen. Baader Helvea sprach von einer getroffenen Konsensprognose, aber auch nachlassender Dynamik im vierten Quartal. Allerdings warne Adidas auch vor einem schwächeren Jahresbeginn aufgrund von Verzögerungen in der Lieferkette.
VW reagieren gelassen auf Absage des Traton-IPO
Kaum belastet zeigten sich VW von der Absage des geplanten Börsengangs von Traton. Volkswagen begründete den Schritt mit dem schwierigen Marktumfeld, hält aber grundsätzlich an den IPO-Plänen fest und will ein besseres Umfeld abwarten. Evercore zeigte sich enttäuscht, erklärte aber zugleich, dass VW Shareholder-Value ernst nehme und man dies respektieren solle. VW gewannen 1,1 Prozent auf 145,54 Euro, im Tageshoch stand die Aktie bei 146,50.
Wieder einmal volatil ging es bei Wirecard zu. Der Kurs fiel nach einem bereits auffallend schwachen Dienstag um weitere 6,6 Prozent. Hintergrund waren Berichte, wonach das Unternehmen, dem von der "Financial Times" immer wieder unsaubere Bilanzpraktiken in Asien vorgeworfen wurden, einen Manager in Singapur suspendiert haben soll. Nach guten Zahlen und einem überzeugenden Ausblick ging es für Rheinmetall dagegen um 1,3 Prozent nach oben.
Gemischter Ausblick von Eon
Beim Versorger Eon inspiriere der "gemischte" Ausblick auf das Jahr nicht, hieß es im Handel. Der Kurs gab um 2,1 Prozent nach. Der vor der Übernahme des Konkurrenten Innogy stehende Stromversorger hat dessen ungeachtet seinen Gewinn gesteigert und verspricht den Aktionären eine höhere Dividende. Der bereinigte Konzernüberschuss lag mit 1,5 Milliarden Euro wegen geringerer Zins-und Steuerbelastung um rund 100 Millionen Euro über dem des Vorjahres.
Innogy gaben leicht um 0,3 Prozent nach. Abschreibungen auf die defizitäre britische Tochter haben Innogy 2018 in die roten Zahlen gedrückt. Der Kurs hänge aber mehr am Fortgang der Übernahme durch Eon als an Geschäftszahlen, sagten Börsianer.
MBB unterbreiten öffentliches Aktien-Rückkaufangebot
Symrise gewannen 3,2 Prozent. Der Aromastoffhersteller hat mit den Zahlen die Erwartungen zwar nur erfüllt, will aber in diesem Jahr "deutlich stärker" wachsen als der Markt. Die MBB-Aktie machte einen Sprung von 11,6 Prozent auf 84 Euro. Das Unternehmen hat angekündigt, im Zeitraum vom 18. März bis 2. April bis zu 646.775 eigene Aktien zu einem Preis von 89 Euro je Aktie im Rahmen eines an alle Aktionäre gerichteten freiwilligen öffentlichen Rückkaufangebots zu erwerben.
DWS setzten derweil den jüngsten Höhenflug fort und gewannen weitere 4,2 Prozent. Die Aktie hat zuletzt von seit Jahresbeginn wieder anziehenden Zuflüssen und guten Fortschritte bei den Kosteneinsparungen profitiert.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 80,8 (Vortag: 90,1) Millionen Aktien im Wert von rund 3,45 (Vortag: 3,63) Milliarden Euro. Es gab 23 Kursgewinner und sieben -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 11.572,41 +0,42% +9,60% DAX-Future 11.578,00 +0,36% +9,51% XDAX 11.578,12 +0,59% +9,42% MDAX 24.857,45 +0,84% +15,14% TecDAX 2.653,28 -0,11% +8,29% SDAX 10.799,27 +0,09% +13,57% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,48 -18 ===
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March 13, 2019 12:49 ET (16:49 GMT)
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