Mehr Geburten und Zuwanderung reichen einer Studie zufolge nicht aus, um die Negativfolgen der demografischen Alterung für die soziale Sicherung in Deutschland aufzufangen. "Selbst deutlich höhere Zuwanderungs- und Geburtenzahlen allein können die bevorstehenden Herausforderungen für die sozialen Sicherungssysteme kaum beeinflussen", heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Nötig sei ein Maßnahmen-Mix.
So sollten mehr Menschen im "fortgeschrittenen Alter" erwerbstätig sein, ermöglicht auch durch eine "dynamische Altersgrenze". Die Regelaltersgrenze könne - orientiert an der steigenden Lebenserwartung - bis 2060 auf 70 Jahre steigen. Zudem müssten Zuwanderer viel schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden, Arbeitsumfang und Erwerbstätigkeit von Frauen deutlich zulegen. Ohne ein energisches Gegensteuern werde die jetzt jüngere Generation künftig so stark belastet sein, dass ein "massiver Verteilungskonflikt zwischen Jung und Alt" drohe.
Für die Stiftungsstudie hatten zwei Forscher der Universität Bochum anhand verschiedener Szenarien die Folgen des demografischen Alterungsprozesses berechnet./wa/DP/zb
AXC0034 2019-03-14/06:27