FRANKFURT (Dow Jones)--Der Dünger- und Salzproduzent K+S hat angesichts des niedrigen Flusspegels der Werra im vergangenen Jahr unter dem Strich zwar weniger verdient, mit einem starken vierten Quartal aber alle Erwartungen übertroffen. Im Gesamtjahr erzielten die Kasseler ein EBITDA von 606 Millionen Euro, operativ gelang damit ein unerwartetes Gewinnplus von 5 Prozent. Damit erreichte K+S komfortabel die im November gesenkte Prognose eines EBITDA von 570 bis 630 Millionen Euro. Analysten hatten nur mit 587 Millionen Euro gerechnet. Im vierten Quartal legte das EBITDA um 21,8 Prozent auf 228 Millionen Euro zu
Die Dürre im vergangenen Sommer hatte dem Düngemittel- und Salzkonzern K+S spürbar zugesetzt, denn das Unternehmen konnte wegen des niedrigen Flusspegels nicht in gewohntem Maße seine Salzwässer in der Werra entsorgen. Die Kaliproduktion an deutschen Standorten ruhte im vergangenen Jahr in Folge der Dürre wochenlang. Erst im Dezember ließen starke Regenfälle die Produktion wieder steigen.
Das bereinigte Ergebnis im fortgeführten Geschäft rutschte nach Steuern 2018 zwar um 41 Prozent auf 85,4 Millionen Euro, im vierten Quartal verdoppelte es sich aber auf 71,8 Millionen Euro. Analysten hatten im Schlussquartal mit 58 Millionen gerechnet, während K+S im Vorjahreszeitraum nur 30 Millionen Euro verdient hatte. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 11,4 Prozent auf 4,039 Milliarden Euro.
Die Dividende reduzierte K+S angesichts des Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr wie von Analysten erwartet auf 25 Cent je Aktie, nachdem K+S für 2017 noch 35 Cent gezahlt hatte.
Für das laufende Jahr zeigten sich die Kasseler zuversichtlich. Es gebe viele positive Signale, sagte K+S-Chef Burkhard Lohr. Das Unternehmen kündigte an, das EBITDA 2019 weiter auf 700 bis 850 Millionen Euro zu steigern. Wesentliche Gründe hierfür seien das günstige Marktumfeld für Düngemittel, das weitere Hochfahren des Standorts Bethune, die Fortführung der Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Performance sowie der zu erwartende Wegfall der abwasserbedingten Produktionsunterbrechungen im Werk Werra. Trotz der Schließung des Standorts Sigmundshall erwartet K+S für 2019 eine steigende Kaliproduktion im Vergleich zum Vorjahr.
Positive Effekte für das Ergebnis seien auch von der weiteren Umsetzung des Konzernumbaus "Shaping 2030" zu erwarten. In diesem Jahr sollten die erzielten Synergien über den entsprechenden Kosten liegen. Außerdem will das Unternehmen auf eine hohe Kosten- und Ausgabendisziplin achten. Erstmals seit 2013 will K+S in diesem Jahr wieder einen positiven Freien Cash Flow erzielen. 2018 gingen K+S noch freie Barmittel von 204 Millionen Euro verloren, das war aber eine Verbesserung um 43 Prozent zum Vorjahr.
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March 14, 2019 02:25 ET (06:25 GMT)
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