Bei der 2015 eingeführten Bildungszeit für Arbeitnehmer im Südwesten hakt es an etlichen Stellen noch. Eine am Donnerstag vorgelegte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die gesetzlichen Regeln teilweise uneindeutig und schwer verständlich und die Abläufe zu bürokratisch sind. Viele Betriebe sehen außerdem nur wenig Nutzen in der politischen Weiterbildung, für die sie ihre Beschäftigten ebenfalls freistellen müssen. Um diesen Bereich gab es bislang auch am häufigsten Streit.
Das Bild ist insgesamt nicht ganz ausgewogen, weil die Gewerkschaften, denen besonders viel an diesem Bereich liegt, ihre Mitarbeit an der vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie verweigert hatten. Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) wollte die Ergebnisse der sogenannten Evaluierung des Gesetzes am Donnerstag nicht bewerten, sondern sie zunächst mit allen beteiligten Akteuren in Ruhe besprechen.
Der Studie zufolge hat 2017 in Baden-Württemberg etwas mehr als jeder hundertste Beschäftigte, der einen Anspruch darauf hat, auch tatsächlich einige Tage Bildungszeit genommen./eni/DP/jha
AXC0168 2019-03-14/12:10