Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ifo kappt BIP-Wachstumsprognose für 2019 auf 0,6 Prozent
Das Ifo-Institut hat seine Prognose für das deutsche Wirtschaftswachstum in diesem Jahr spürbar gesenkt, aber für das nächste Jahr leicht erhöht. Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwarten die Forscher für 2019 jetzt nur noch einen Zuwachs von 0,6 Prozent anstatt 1,1 Prozent. Für 2020 erhöhten sie ihre Prognose aber von 1,6 auf 1,8 Prozent. "Die Industrie wird 2019 als Konjunkturmotor weitgehend ausfallen", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Aber die binnenwirtschaftlichen Antriebskräfte sind weiterhin intakt."
DIW trotz gesenkter BIP-Prognose optimistisch für die Konjunktur
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat wie zuvor andere Konjunkturinstitute seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft gesenkt, bleibt aber nach eigenen Angaben "optimistisch" für den weiteren Konjunkturverlauf. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) steigt nach der neuen Prognose der Berliner Ökonomen dieses Jahr um voraussichtlich 1,0 Prozent und 2020 um 1,8 Prozent.
Bundesregierung: BIP nimmt im ersten Quartal allenfalls moderat zu
Die Bundesregierung sieht eine weiter schwache wirtschaftliche Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres. "Die deutsche Wirtschaft ist verhalten in das Jahr 2019 gestartet", konstatierte das Wirtschaftsministerium in seinem Monatsbericht. Die Wirtschaft werde sich "weiter in dem Spannungsfeld zwischen einer schwachen Industriekonjunktur und prosperierenden Dienstleistern" bewegen. "Das Bruttoinlandsprodukt dürfte daher im ersten Quartal allenfalls moderat zunehmen", erklärten die Ökonomen von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
IMK sieht Rezessionswahrscheinlichkeit bei 35,3 Prozent
Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den kommenden drei Monaten in einen Abschwung gerät, liegt bei 35,3 Prozent. Das haben neue Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung ergeben. Der von dem Institut erhobene Konjunkturindikator, der die aktuellsten verfügbaren Daten über die Wirtschaftslage bündelt, hat sich im März im Vergleich zu seinem Stand von 34 Prozent vom Februar leicht erhöht.
EZB: Ester ist jetzt Estr und startet im Oktober
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren neuen kurzfristigen Referenzzinssatz umbenannt und das Datum seiner ersten Veröffentlichung bekannt gegeben. Laut EZB ist die Abkürzung der Euro Short Term Rate nicht mehr wie bisher Ester, sondern Estr. Die EZB wird Estr zum ersten Mal am 2. Oktober veröffentlichen. Estr soll den aktuellen Referenzzins Eonia (Euro Overnight Index Average) Ende 2021 ablösen.
Opec verlangsamt das Tempo der Produktionskürzungen
Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat ihre Rohölproduktion im Februar weiter gesenkt, allerdings deutlich weniger als im Vormonat und deutlich unter der Zusage der Gruppe an den Markt. Wie das Rohstoffkartell in seinem Monatsbericht mitteilte, sank ihre Ölförderung um 221.000 Barrel auf durchschnittlich 30,55 Millionen Barrel pro Tag. Die Opec berief sich dabei auf sekundäre Quellen.
Steuerzahlerbund: Koalition ruiniert den Haushalt
Der Bund der Steuerzahler hat der Regierung eine falsche Finanzpolitik vorgeworfen und Einsparungen im Bundeshaushalt gefordert. "Die Regierung ist dabei, den Haushalt in guten Zeiten zu ruinieren", sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel zu Journalisten in Berlin. "Die Überschüsse der vergangenen Jahre haben bei der großen Koalition zu einer falschen Finanzpolitik geführt."
Zahl der Baugenehmigungen 2018 leicht auf rund 347.000 gesunken
Trotz Wohnungsnot ist die Zahl der Genehmigungen für den Bau neuer Wohnungen im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zu 2017 um 0,2 Prozent oder 800 auf 347.300, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. In neuen Mehrfamilienhäusern wurden demnach aber fast 5 Prozent mehr Wohnungen genehmigt.
Lkw-Maut-Fahrleistung gibt frühe Hinweise auf Konjunkturverlauf
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat Daten der Lkw-Mauterhebung als Konjunkturindikator aufbereitet. "Wirtschaftliche Aktivität erzeugt und benötigt Verkehrsleistungen - deshalb besteht ein enger Zusammenhang zwischen der konjunkturellen Entwicklung und dem Verkehr von Lastkraftwagen auf deutschen Straßen", teilte das Amt mit.
Deutschland kommt bei Nato-Ziel für Verteidigungsausgaben nicht voran
Deutschland kommt bei der in der Nato zugesicherten Steigerung der Verteidigungsausgaben nicht voran. Wie die Militärallianz mitteilte, blieb das deutsche Verteidigungsbudget 2018 unverändert bei 1,23 Prozent der Wirtschaftsleistung. Insgesamt erreichten demnach im vergangenen Jahr sieben der 29 Nato-Mitglieder das Bündnisziel von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Tusk stellt London "langen" Aufschub für EU-Austritt in Aussicht
Im Ringen um einen geregelten Brexit hat EU-Ratspräsident Donald Tusk Großbritannien eine "lange" Verschiebung des Austrittsdatums in Aussicht gestellt. Er werde vor dem EU-Gipfel in der nächsten Woche die 27 anderen Staats- und Regierungschefs der EU darum bitten, "offen für eine lange Fristverlängerung zu sein, wenn Großbritannien es als notwendig erachtet, seine Brexit-Strategie zu überdenken und einen Konsens dazu zu erzielen", schrieb Tusk im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Altmaier gegen "künstliche" Grenze bei Brexit-Fristverlängerung
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich offen für eine Verschiebung des Brexits und gegen eine "künstliche" Befristung ausgesprochen. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagte Altmaier, dass nach der Entscheidung des britischen Unterhauses gegen einen ungeordneten Brexit die Europäische Union einen Wunsch nach einer Fristverlängerung durch die Briten "konstruktiv beschäftigen" solle.
Tory-Abgeordneter hält Ja im Unterhaus zu Brexit-Vertrag für möglich
Ein britischer Tory-Abgeordneter hält es für möglich, dass das britische Unterhaus im dritten Anlauf den Brexit-Vertrag mit der Europäischen Union doch noch annimmt. Nötig sei dafür von Brüssel "nur ein bisschen Bewegung beim Backstop", sagte der Konservative Greg Hands im Deutschlandfunk. "Wenn Brüssel noch ein bisschen abgeben könnte bei dem ganzen Ding, dann könnte das britische Unterhaus dafür stimmen." Bislang sei das Austrittsabkommen "viel zu vorteilhaft für Brüssel".
Scholz will nun Gesetzentwurf zu Grundsteuer erarbeiten
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat nach einem erneuten Treffen mit seinen Amtskollegen aus den Ländern die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes zu dem Thema Grundsteuer in Aussicht gestellt. "Ich kann Ihnen die gute Mitteilung machen, dass die Konsultationen zwischen der Bundesregierung und den Ländern über die Weiterentwicklung der Grundsteuer in Deutschland zu einem vernünftigen Ergebnis geführt haben", sagte er nach der Sitzung.
Altmaier fordert Reform des europäischen Wettbewerbsrechts
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat bei der Internationalen Kartellkonferenz seine Vorschläge zur Schaffung von nationalen und europäischen Champions verteidigt, denn es gehe um den Erhalt von Arbeitsplätze und Wohlstand. Daher müsse man in Europa über Änderungen an wettbewerbsrechtlichen Instrumenten nachdenken, um die Schaffung von solchen europäischen Großkonzernen zu ermöglichen, die im Wettbewerb mit Unternehmen aus den USA und China mithalten können.
Trump sieht "keine Eile" zu Einigung bei Handelsgesprächen
US-Präsident Donald Trump hat Peking gewarnt, dass er kein Handelsabkommen abschließen würde, das nicht die Forderungen der USA erfüllt. Nach einem Treffen im Weißen Haus mit seinen Beratern sagte Trump zu Reportern, dass er "in keiner Eile" sei, um eine Einigung zu erzielen. Trump fügte hinzu, dass er sich von einem schlechten Angebot abwenden würde, wie er es beim Gipfel in Hanoi mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un getan hatte.
Demokrat Beto O'Rourke bewirbt sich um US-Präsidentschaftskandidatur
Der frühere Kongressabgeordnete Beto O'Rourke bewirbt sich um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Er gab seine Bewerbung für die Präsidentenwahl 2020 offiziell per Video bekannt. Er wolle alles geben, um "dem Versprechen Amerikas gerecht zu werden", sagte O'Rourke in dem Videoauftritt. Der 46-Jährige gilt als ein Hoffnungsträger seiner Partei in der Auseinandersetzung mit US-Präsident Donald Trump.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Feb Arbeitslosenquote 6,6%
Schweden Feb Arbeitslosenquote PROGNOSE: 6,3%
Schweden Feb Arbeitslosenzahl 358.000
Brasilien Einzelhandelsumsatz Jan +0,4% gg Vm; +1,9% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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March 14, 2019 08:30 ET (12:30 GMT)
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