Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag sieht nach dem Votum des britischen Parlaments für eine Verschiebung des EU-Austritts keinen Grund zur Entwarnung. "Ein ungeregelter Brexit ist nicht vom Tisch, die Verunsicherung für die Wirtschaft wird in die Länge gezogen", erklärte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Donnerstagabend in Berlin. Die Frage, worauf sich die Unternehmen einstellen müssten, bleibe ungelöst. "Viele Unternehmen planen aufgrund der unklaren Rahmenbedingungen bereits ganz konkret, Investitionen von der Insel abzuziehen und in andere Märkte, insbesondere auf das europäische Festland, zu verlagern."
Das britische Parlament stimmte zwei Wochen vor dem geplanten Brexit am Donnerstagabend für eine Verschiebung des EU-Austritts. Das zwischen Premierministerin Theresa May und Brüssel vereinbarte Brexit-Abkommen konnte bisher wegen des Widerstands im Unterhaus nicht ratifiziert werden. Eine Verlängerung der Austrittsfrist müssen alle 27 übrigen Mitgliedstaaten billigen. May verknüpfte die Abstimmung über die Verschiebung indirekt mit einer Entscheidung über ihr Brexit-Abkommen. Ihr zufolge sollen die Abgeordneten die Wahl zwischen einer langen und einer kurzen Verschiebung haben./hoe/DP/fba
AXC0307 2019-03-14/20:22