An den US-Börsen zeichnet sich zum Wochenausklang ein etwas festerer Handelsstart ab, nachdem China im Handelsstreit mit den USA weitere Zugeständnisse gemacht hat. Konjunktursorgen dürften aber größere Kursgewinne verhindern.
China hat am Freitag ein neues Investitionsgesetz verabschiedet, mit dem der Zwang von Technologietransfers von ausländischen an chinesische Partnerunternehmen aufgehoben wurde. Gleichzeitig wurde die "illegale Einmischung der Regierung" in ausländische Geschäfte verboten. Die Technologietransfers sind einer der Hauptstreitpunkte zwischen China und den USA. Washington hatte China aufgrund des erzwungenen Technologietransfers wiederholt den Diebstahl geistigen Eigentums vorgeworfen.
Das Einlenken Chinas dürfte die Wogen etwas glätten, nachdem zuletzt wieder Zweifel an einer baldigen Beilegung des Konflikts aufgekommen waren. Allerdings ist keineswegs ausgemacht, dass sich die USA mit diesem jüngsten Zugeständnis zufrieden geben. Am Donnerstag sagte Larry Kudlow, Wirtschaftsberater des US-Präsidenten, dass ein geplantes Gipfeltreffen Trumps mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Xi Jinping wohl erst dann stattfinden werde, wenn der Handelsstreit beigelegt sei. Xi fürchte nämlich, dass Trump die Zusammenkunft in letzter Minute einfach abbrechen werde, so wie er es beim Gipfel in Hanoi mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un getan hatte.
Auf der Konjunkturseite haben Daten zum chinesischen Immobilienmarkt enttäuscht. Der Hauspreisindex fiel auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten. Erst am Donnerstag hatte die chinesische Statistikbehörde überraschend schwache Daten zur heimischen Industrieproduktion gemeldet. Auch die Inflationsdaten aus der Eurozone sind schwach ausgefallen, auch wenn sie den Erwartungen von Volkswirten entsprochen haben. Die zuvor in dieser Woche veröffentlichten US-Inflationsdaten lagen unter den Erwartungen.
Am Freitag steht in den USA eine Stunde vor Handelsbeginn an der Wall Street der Empire State Manufacturing Index zur Veröffentlichung an. Ebenfalls noch vor der Startglocke werden Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung aus dem Februar veröffentlicht. Nach Handelsbeginn folgt der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan.
Unter den Einzelwerten legen Broadcom vorbörslich um 5,5 Prozent zu. Der Chiphersteller hat zwar die Umsatzerwartung verfehlt, den Ausblick aber bestätigt.
Mit der Oracle-Aktie geht es dagegen um 3,5 Prozent abwärts. Der Softwarehersteller hat in seinem dritten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang von 1 Prozent gemeldet und erwartet für das laufende Quartal bestenfalls einen stagnierenden Umsatz.
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March 15, 2019 07:19 ET (11:19 GMT)
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