Die EU-Kommission sieht Fortschritte auf dem Weg zu einem europaweit einheitlichen Kapitalmarkt. Bei zehn von dreizehn Gesetzesvorhaben habe es zwischen EU-Staaten und Europaparlament bereits eine grundsätzliche Einigung gegeben, erklärte EU-Finanzkommissar Valdis Dombrovskis am Freitag in Brüssel. Dazu gehörten etwa die stärkere Förderung von grünen Investments sowie die jüngst beschlossene Einführung einer europaweiten privaten Altersvorsorge.
Bei der sogenannten europäischen Kapitalmarktunion geht es im Kern darum, Hürden zwischen den einzelnen EU-Staaten abzubauen und dadurch Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. Verbraucher sollen zudem mehr Möglichkeiten für Geldanlagen bekommen.
Ein enger verzahnter Kapitalmarkt spielt aus Sicht der EU-Kommission eine wichtige Rolle beim Schutz vor künftigen Finanzkrisen. Kredite und Finanzierungen werden in Europa - im Gegensatz zu den USA - hauptsächlich von Banken vergeben, wie Dombrovskis weiter sagte. "Sie neigen dazu, in guten Zeiten mehr Geld zu verleihen und in schlechten Zeiten weniger." Wenn Unternehmen andere Möglichkeiten der Finanzierung bekämen, könne dies ausgleichend wirken - vor allem während Phasen schwächerer Konjunktur.
"Indem Unternehmen und Investoren über Grenzen hinweg effizienter zusammengebracht werden, trägt die Kapitalmarktunion entscheidend dazu bei, dass Unternehmen - insbesondere die kleinen unter ihnen - an die Finanzierungen herankommen, die sie brauchen, um wachsen zu können. So werden Investitionen, Arbeitsplätze und Wachstum gefördert", ergänze EU-Kommissar Jyrki Katainen./asa/DP/edh
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