FRANKFURT (Dow Jones)--Auf der Bayer-Hauptversammlung muss sich der Vorstand wegen der negativen Nebenwirkungen der Monsanto-Übernahme auf massiven Gegenwind einstellen. Neben den üblichen Kritikern des Pharma- und Agrarkonzerns hat auch der Corporate-Governance-Experte Christian Strenger angekündigt, den Vorstand rund um den Vorsitzenden Werner Baumann nicht entlasten zu wollen.
Binnen drei Monaten habe sich der Monsanto-Deal "zum größten und schnellsten Wertvernichter der DAX-Geschichte" entwickelt, schreibt Strenger in einem Gegenantrag zur Hauptversammlung am 26. April. Es sei angesichts eines Wertverlustes von 30 bis 40 Milliarden Euro "schon kühn, dass der Vorstand seine eigene Entlastung für das Desasterjahr 2018 empfiehlt."
Strenger, Gründungsmitglied der Regierungskommission "Deutscher Corporate Governance Kodex", sieht im Zusammenhang mit Monsanto "kapitale Fehlentwicklungen". So habe der Vorstand das Ausmaß der kartellbedingten Verkäufe unterschätzt, weshalb die angekündigten Synergien um ein Fünftel geringer ausfielen als versprochen.
Überdies seien die Rechtsrisiken im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Glyphosat falsch eingeschätzt worden und deshalb "eklatant gestiegen." Auch der Aufsichtsrat habe seinen Pflichten nicht angemessen erfüllt, weshalb sich Strenger vorbehält, nach dem Vortrag von Aufsichtsratschef Werner Wenning auch für das Kontrollgremium einen Antrag auf Nichtentlastung zu stellen.
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March 15, 2019 10:17 ET (14:17 GMT)
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