Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
BANKENFUSION - Der Deutschen Bank und der Commerzbank stehen angesichts der Fusionspläne massive Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft bevor. Verdi-Chef Frank Bsirske erwartet eine "intensive und möglicherweise hochkontroverse Diskussion in beiden Banken". "Dass wir da gefordert sind, ist sonnenklar." Bsirske, der auch dem Aufsichtsrat der Deutschen Bank angehört, äußerte sich erstmals zu den Plänen und lehnt diese strikt ab: "Mir leuchtet die Sinnfälligkeit dieser Fusion im Moment überhaupt nicht ein", sagte er. "Deutsche Bank und Commerzbank ergänzen sich nicht sinnvoll", sagte er. "Viel sinnvoller wäre ein Crossover in internationaler Richtung." (Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten)
BANKENFUSION - Achim Wambach, Chef des Wirtschaftsinstituts ZEW und der Monopolkommission, sieht bei einer möglichen Fusion der Deutschen Bank und Commerzbank weniger Wettbewerbs- als Stabilitätsprobleme. "Einiges deutet darauf hin, dass die Kartellbehörden den Zusammenschluss, gegebenenfalls unter Auflagen, freigeben würden. Denn die Geschäftsfelder der beiden Banken überschneiden sich entweder nur gering oder sind wenigstens spürbarem Wettbewerb ausgesetzt - auch noch nach einer möglichen Fusion", sagte Wambach. Er fürchtet eher, dass die neue Bank wegen ihrer Größe zu einem Systemrisiko werden könnte. (Rheinische Post)
BANKENFUSION - Die Bundesregierung will eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank finanziell nicht unterstützen. An einer im Fusionsfall notwendigen Kapitalerhöhung werde sich der Bund nicht beteiligen, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Zum einen habe sich die Haushaltslage zuletzt verschlechtert. Vor allem aber sei es politisch nicht vermittelbar, erneut mehrere Milliarden Euro Steuergeld in eine Bank zu stecken. Eine Sprecher des Bundesfinanzministeriums wollte sich auf Anfrage nicht zu den Informationen äußern. (Handelsblatt S. 1, 4,5)
ALLIANZ/DWS - Die Allianz prüft einem Magazinbericht zufolge ein Zusammengehen mit der DWS, der Vermögensverwaltungstochter der Deutschen Bank. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet, seien die Überlegungen des Münchener Versicherers in einem frühen Stadium. Die Deutsche Bank lehne einen Verkauf ihrer 78-Prozent-Beteiligung an der DWS eher ab. Eine Veräußerung dieses Anteils im Wert von derzeit rund 4,3 Milliarden Euro würde die Finanzierung einer Fusion mit der Commerzbank erleichtern. (Bloomberg)
EIB - Die Führungsstrukturen der Europäischen Investitionsbank (EIB) werden erneuert. Darauf hätten sich EU-Mitgliedstaaten und Management der Bank am vergangenen Donnerstag bei einer Aufsichtsratssitzung in Luxemburg verständigt, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf EU-Diplomaten. Ziel sei es, das Risikomanagement der EU-Hausbank zu verbessern, hieß es. Vor allem Deutschland hatte auf die Reform gedrungen. (Handelsblatt S. 33)
HUAWEI - Koalitionspolitiker und Cybersicherheitsexperten versprechen sich nicht mehr Sicherheit beim Einsatz von Produkten des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei - auch nicht für den Fall, dass das Unternehmen eine No-Spy-Erklärung unterzeichnet oder Deutschland und China ein No-Spy-Abkommen abschließen. Der Huawei-Europachef Vincent Pang hatte vergangene Woche im Gespräch mit dem Handelsblatt gesagt: "Wir wären bereit, ein No-Spy-Agreement mit der deutschen Regierung zu unterzeichnen." Huawei versucht, mit solchen Angeboten die erheblichen Sicherheitsbedenken, die mit Blick auf den Einsatz von Technik des Unternehmens beim Aufbau des neuen Mobilfunkstandards 5G in der Bundesregierung bestehen, zu zerstreuen. (Handelsblatt S. 10)
FREENET - Vergangene Woche klagte Freenet erfolglos gegen die Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen. Unternehmenschef Christoph Vilanek erklärt, was die Gerichtsentscheidung bedeutet. "Wir fordern eine Dienstanbieterverpflichtung", sagte er in einem Interview. "Wir wollen, dass in Deutschland Wettbewerb erhalten bleibt und Mobilfunk zu fairen Preisen überall ohne Zweiklassengesellschaft verfügbar ist. Allein wegen des fehlenden Wettbewerbs bei LTE sind heute noch 60 Prozent aller deutschen Mobilfunkkarten nicht LTE-fähig." (SZ S. 18)
SIGNAL IDUNA - Ulrich Leitermann, Chef des Versicherungskonzerns Signal Iduna, setzt auf Digitalisierung: "Mithilfe der Digitalisierung können wir Lösungen anbieten, die bislang zu teuer oder aufwendig gewesen wären. In Deutschland gibt es zum Beispiel eine Million Handwerksunternehmen mit durchschnittlich einer Handvoll Mitarbeiter. Die konnten bislang keine betriebliche Altersvorsorge anbieten, weil der Verwaltungsaufwand zu groß war. "Mit unserer neuen digitalen Plattform geht das". (Handelsblatt S. 32)
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March 18, 2019 01:42 ET (05:42 GMT)
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