(Neu: Aussagen aus dem Telefoninterview mit dem Unternehmenschef Christian Windfuhr zu Mieten, Modernisierungsumlagen sowie Zu- und Verkäufe. Analystenstimme)
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Wohnungsvermieter Grand City Properties
(GCP)
Anders als viele Konkurrenten setzt der Wohnungsvermieter bei den Mieterhöhungen nur im sehr geringen Umfang auf Modernisierungsumlagen. "Wir haben uns nicht auf Maximalsanierung spezialisiert, sondern auf Leerstandsreduzierung", sagte der Unternehmenschef. Grand City Properties sei darauf spezialisiert, sanierungsbedürftige Wohnungen aufzukaufen, diese zu renovieren und dann zu einem höheren Preis zu vermieten. Ab und zu werde eine Etage aufs Gebäude draufgesetzt, jedoch entwickele das Unternehmen keine neuen Projekte. Konkurrenten wie Vonovia und Deutsche Wohnen setzen neben Zukäufen auch auf den Bau von Wohnungen.
Zudem plane GCP, Wohnungen im Wert von 300 Millionen Euro vor allem in Berlin, Nordrhein-Westfalen und London zuzukaufen. Im Gegenzug stünden Wohnungen im Wert von mindestens 130 Millionen Euro bereits zum Verkauf, sagte Windfuhr. Im vergangenen Jahr kamen Wohnungen im Wert von gut 700 Millionen Euro vor allem in der britischen Metropole hinzu, gleichzeitig verkaufte das Unternehmen Wohnungen im Wert von 500 Millionen Euro.
Die Aktie gab im frühen Nachmittagshandel um 0,36 Prozent nach. Insgesamt hätten die Jahreszahlen für 2018 und der Ausblick auf 2019 in etwa die Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Charles Boissier von der Schweizer Großbank UBS. Die Bewertungsgewinne für das Portfolio hätten sich aber im vergangenen Jahr in Grenzen gehalten.
Für das laufende Jahr zeigt der Wohnimmobilienkonzern aufgrund der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Großstädten zuversichtlich und will beim Ergebnis weiter zulegen. Für 2019 peilt das Unternehmen beim operativen Ergebnis FFO 1 (Funds from Operations) einen Anstieg auf 211 bis 213 Millionen Euro an nach 198 Millionen Euro im Vorjahr, wie Grand City Properties am Montag in Luxemburg mitteilte.
Die Kennzahl gibt an, wie viel Geld dem Unternehmen aus dem laufenden Geschäft nach Abzug vor allem von Zinszahlungen und Steuern bleibt - daran orientiert sich die Dividendenzahlung. Die Dividende soll aufgrund des geplanten Gewinnplus dann auf 0,82 bis 0,83 Euro je Aktie zulegen. Für 2018 will das Unternehmen 0,77 Euro je Aktie ausschütten.
2018 kletterten die Miet- und Betriebseinnahmen des im MDax
Unter dem Strich stand im Berichtszeitraum ein Gewinn von 583
Millionen Euro, das waren 9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Das
Unternehmen führte den Rückgang des Nettogewinns überwiegend auf
geringere einmalige Aufwertungen von Immobilien während des Jahres
2018 zurück. Die Wohnungen von Grand City Properties liegen
überwiegend in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Dresden, Leipzig und
Halle. Großaktionär ist der Immobilienkonzern Aroundtown
ISIN LU0775917882
AXC0170 2019-03-18/13:50