Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
5G - Ein flächendeckender Ausbau wäre aber ein finanzieller Kraftakt für die künftigen Betreiber des 5G-Netzes. Nach einem Gutachten für die Bundesnetzagentur, das dem Handelsblatt vorliegt, müsste jedes Unternehmen für einen weitgehend flächendeckenden Ausbau mit maximaler Leistung mehr als 54 Milliarden Euro investieren, weil deutlich mehr Mobilfunkmasten aufzustellen wären. CDU und CSU trauen den Mobilfunkunternehmen Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch, die sich jetzt um die Frequenzen bewerben, den flächendeckenden Ausbau des Netzes offenbar nicht zu. Die Union will eine staatliche Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft (MIG) gründen, wie aus einem Strategiepapier hervorgeht, das dem Handelsblatt vorliegt. Die MIG könnte ab dem nächsten Jahr staatlich gelenkt mögliche Funklöcher schließen. Die Politiker glauben offenbar, dass der schnelle Mobilfunk nur so tatsächlich alle Ecken Deutschlands erreichen wird. (Handelsblatt S. 4)
BAFIN - Die deutsche Finanzaufsicht Bafin will die Kreditvergabepraxis der Banken in Deutschland überprüfen. "Wir haben Hinweise, dass die Kreditvergabebedingungen der Banken zunehmend aufgeweicht werden. Von Seiten der Finanzindustrie wurde uns dies an der einen oder anderen Stelle auch bestätigt", sagte der für Bankenaufsicht zuständige Exekutivdirektor Raimund Röseler im Handelsblatt-Interview. Vor allem die Kreditvergabepolitik im Mittelstandsgeschäft und bei gewerblichen Immobilienkrediten bereite den Aufsehern "zunehmend Sorgen", sagte Röseler. "Deswegen werden wir Anfang April in Abstimmung mit der EZB eine Umfrage in beiden Bereichen starten." Die Bafin wende sich dabei an die 100 größten Institute, die von ihr direkt beaufsichtigt werden. (Handelsblatt S.26)
AUTO-BOSSE - Im Grundsatzstreit der deutschen Autoindustrie über die Förderung der Mobilität der Zukunft und neue Milliardenhilfen für Elektroautos planen die Konzerne ein Krisentreffen. Die Chefs von VW, Herbert Diess, BMW, Harald Krüger, und Daimler, Dieter Zetsche, wollen sich nach Branchenangaben am Mittwoch aussprechen. Die Konzerne wollten dabei ausloten, ob sich nach dem zuletzt so hart wie öffentlich ausgetragenen Streit doch noch eine gemeinsame Linie beim Umbau der Mobilität finden lasse. Eine Vorentscheidung könnte dabei auch zur Frage fallen, ob VW Teil des Lobbyverbands VDA bleibt. (SZ S. 19)
STEUERN - Der neue Wirtschaftsweise Achim Truger will Steuern erhöhen, den Euro-Stabilitätspakt lockern und die Schuldenbremse verändern. "Der Spitzensteuersatz kann um ein paar Prozentpunkte steigen, ohne dass es ökonomisch Probleme bereitet", sagte Truger. "Das Steuersystem ist ungerecht. Die oberen 30 Prozent zahlen heute weniger als vor 20 Jahren, die unteren 70 Prozent mehr." (SZ S. 17)
SÖDER - Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder warnt angesichts der Sparpläne von Bundesfinanzminister Olaf Scholz vor einem dramatischen Scheitern der Integrationspolitik. "Es droht in Deutschland ein Kahlschlag bei der Integration von Flüchtlingen", sagte der CSU-Vorsitzende der Augsburger Allgemeinen. "Eine Halbierung der Flüchtlingsfinanzierung und am Ende dann sogar eine Dreiviertel-Kürzung wird dazu führen, dass Städte und Gemeinden nicht mehr in der Lage sind, die Integration, wie sie bisher geleistet wurde, fortzusetzen", betonte Söder. "Das ist ein echter und schwerer Rückschlag, damit wackelt die Integration." (Augsburger Allgemeine)
RENTE - Die gesetzliche Rente wird zur immer größeren Belastung für alle Steuerzahler. Der Steuerzuschuss an die Rentenversicherung wird bis ins Jahr 2023 auf 114 Milliarden Euro steigen. Das ist laut neuer Finanzplanung - im Vergleich zu diesem Jahr - ein Anstieg um 16 Milliarden (16 Prozent). Grund: Die steigende Zahl an Rentnern und die Renten-Beschlüsse der GroKo, vor allem die "Rente 63", die "Mütterrente" sowie die Angleichung von West- und Ost-Renten. (Bild-Zeitung)
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March 20, 2019 01:35 ET (05:35 GMT)
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