Die japanische Regierung schätzt die konjunkturelle Lage in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt etwas schlechter ein. Am Mittwoch stellte sie in ihrem Monatsbericht heraus, dass sich die Exporte und die Industrieproduktion zuletzt schwach entwickelt hätten. Dennoch geht sie nach wie vor davon aus, dass sich die japanische Wirtschaft weiterhin moderat erhole.
Mit ihrer schwächeren Einschätzung folgt die Regierung der japanischen Notenbank, die die Lage zuletzt ähnlich beurteilte. Die schwächeren Bewertungen kommen etwa ein halbes Jahr vor einer seit langem geplanten Erhöhung der Verbrauchsteuer im Oktober. Die Erhöhung wurde bereits mehrfach wegen wirtschaftlicher Probleme verschoben. Es ist die zweite Stufe einer geplanten Mehrwertsteuererhöhung um insgesamt fünf Prozentpunkte auf zehn Prozent. Zurzeit beträgt die Steuer acht Prozent. Nach der ersten Erhöhungsstufe im Jahr 2014 war die Wirtschaft in eine Rezession gerutscht.
Die Wirtschaft Japans leidet gegenwärtig unter dem schwächeren globalen Wachstum und dem Handelskrieg zwischen den USA und China. Beide Länder sind wichtige Handelspartner Japans, obwohl die politischen Beziehungen mit China als problematisch gelten. Die Beziehungen zu den USA haben sich seit dem Amtsantritt Donald Trumps verschlechtert, weil Trump von Japan ausgewogenere Handelsbeziehungen fordert. Zudem droht Trump mit höheren Zöllen auf importierte Autos. Das ist einer der stärksten Wirtschaftszweige Japans./bgf/jkr/mis
AXC0156 2019-03-20/11:26