Von Matthias Goldschmidt
MÜNCHEN (Dow Jones)--Der Absturz der Boeing 737 MAX der Ethiopian Airlines und das darauf folgende Flugverbot wird im ersten Quartal für eine Schadensbelastung bei der Munich Re sorgen. "Wir gehen davon aus, dass uns das mit 100, maximal 120 Millionen Euro trifft", sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka auf der Bilanzpressekonferenz der Munich Re.
Die Summe beziehe sich auf Boeing und Ethiopian zusammen, fügte der für das Rückversicherungsgeschäft zuständige Vorstand Torsten Jeworrek hinzu. Bei der Ethiopian betreffe das den Schaden für das Flugzeug und die Passagierhaftpflicht. Bei Boeing gehe es um das von den Behörden verhängte "Grounding" des Flugzeugtyps. Das sei die Exponierung der Munich Re. Was auf die Boeing noch zukommt, "darüber kann ich nicht spekulieren."
Unsicherheiten, ob es die Munich Re nun mit 100 oder bis zu 120 Millionen Euro trifft, sei der Frage geschuldet, ob es noch Regressansprüche von Ethiopian gegen Boeing geben werde und sich somit innerhalb der Policen noch etwas verschiebe, so Jeworrek.
Bei dem Absturz der Ethiopian-Maschine waren 157 Menschen ums Leben gekommen. Es war der zweite Absturz einer 737 MAX von Boeing innerhalb von fünf Monaten. Beim Unglück der Lion-Air-Maschine im vergangenen Jahr in Indonesien stand für die Munich Re ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag im Feuer, der 2018 komplett verarbeitet wurde, wie Jeworrek erläuterte.
Der Verscherungskonzern Talanx hatte am Montag mit Blick auf das Unglück mitgeteilt, auf eigene Rechnung eine Schadensbelastung von knapp oberhalb 10 Millionen Euro zu erwarten.
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March 20, 2019 07:00 ET (11:00 GMT)
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