ROUNDUP: May bittet EU um Brexit-Aufschub bis Ende Juni
LONDON/BRÜSSEL - Die britische Premierministerin Theresa May hat die Europäische Union um einen Brexit-Aufschub bis Ende Juni gebeten. Das teilte die Regierungschefin am Mittwoch dem Parlament in London mit. Die Verschiebung muss aber noch von den 27 übrigen EU-Ländern einstimmig gebilligt werden.
Brexit: Frankreich droht bei Verschiebung mit Veto
PARIS - Im Tauziehen um eine Verschiebung des Brexits droht Frankreich mit einem Veto. Außenminister Jean-Yves Le Drian sagte am Mittwoch in der Pariser Nationalversammlung, falls die britische Premierministerin Theresa May beim EU-Gipfel nicht "ausreichende Garantien" für die Glaubwürdigkeit ihrer Strategie vorlege, würde Frankreich einen EU-Austritt Großbritanniens ohne Abkommen vorziehen.
Bundesregierung begrüßt Mays Antrag auf Brexit-Aufschub
BRÜSSEL/BERLIN - Die Bundesregierung hat den Antrag der britischen Premierministerin Theresa May für einen Brexit-Aufschub bis Ende Juni begrüßt. Es sei gut, "dass es jetzt einen klaren Antrag Großbritanniens gibt", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch. "Das ist die Grundlage, auf der die EU 27 Donnerstag und Freitag reagieren können." Der Antrag werde beim Europäischen Rat "sicher intensiv diskutiert werden".
Kreise: Neue Gespräche im Handelskonflikt der USA und Chinas nächste Woche
WASHINGTON - Im Handelskonflikt zwischen den USA und China steht in der kommenden Woche eine weitere Gesprächsrunde an. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin wollen nächste Woche nach China reisen, um die Verhandlungen fortzusetzen, wie am Mittwoch aus Kreisen der US-Regierung verlautete. Details zum weiteren Zeitplan wurden nicht genannt.
Scholz: Koalition will sozialen Zusammenhalt stärken
BERLIN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will in den kommenden Jahren im Bundeshaushalt Schwerpunkte für den sozialen Zusammenhalt in Deutschland setzen. Zugleich sagte der SPD-Politiker am Mittwoch mit Blick auf die eingetrübte Konjunktur: "Wir können nicht alles finanzieren, was man sich wünscht, aber ziemlich viel." Die Zuwächse bei den Steuereinnahmen würden geringer ausfallen. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland aber sei weiter gut.
DIHK: 85 Prozent der Unternehmen gegen neue Brexit-Zugeständnisse
BRÜSSEL - Trotz der Zitterpartie um den Brexit lehnen deutsche Unternehmen mehrheitlich weitere Zugeständnisse an Großbritannien ab. In einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags sagten 85 Prozent der befragten knapp 1800 Firmen, der Zusammenhalt der Europäischen Union und der Binnenmarkt dürften beim Austritt der Briten keinen Schaden nehmen. "Die EU muss weiterhin klare Kante zeigen", kommentierte DIHK-Präsident Eric Schweitzer am Mittwoch die Umfrageergebnisse.
Japans Regierung sieht Wirtschaft schwächer
TOKIO - Die japanische Regierung schätzt die konjunkturelle Lage in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt etwas schlechter ein. Am Mittwoch stellte sie in ihrem Monatsbericht heraus, dass sich die Exporte und die Industrieproduktion zuletzt schwach entwickelt hätten. Dennoch geht sie nach wie vor davon aus, dass sich die japanische Wirtschaft weiterhin moderat erhole.
Großbritannien: Inflation zieht etwas an
LONDON - Die Verbraucherpreise in Großbritannien sind im Februar etwas stärker gestiegen. Nach Angaben des Statistikamts ONS vom Mittwoch lag das Preisniveau 1,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im Januar hatte die Inflationsrate 1,8 Prozent betragen. Analysten hatten diese Rate auch für Februar erwartet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, ebenfalls etwas stärker als erwartet.
Deutschland: Produzentenpreise steigen schwächer als erwartet
WIESBADEN - In Deutschland sind die Preise auf Produzentenebene im Februar schwächer gestiegen als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lagen die Erzeugerpreise 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Der Preisauftrieb war damit so hoch wie im Vormonat. Analysten hatten im Mittel eine höhere Rate von 2,9 Prozent erwartet.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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AXC0288 2019-03-20/17:05