Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DONNERSTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen.
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank stellt eine längere Zinspause in Aussicht. Dies ergibt sich aus den Zinsprojektionen nach der Sitzung. Zugleich beließ die Fed ihren Leitzins in der Bandbreite von 2,25 bis 2,50 Prozent. Sie bekräftigte, dass sie in der Zinspolitik "Geduld" walten lassen wolle, bis sich das Konjunkturbild geklärt habe. Der Leitzins sei nun "breit gefasst" im neutralen Bereich, sagte Fed-Chef Jerome Powell. Es könne einige Zeit dauern, bis die Geldpolitik wieder angepasst werden müsse. Für 2019 wird in den Zinsprojektionen keine Zinserhöhung mehr avisiert, bislang waren zwei in der "Punktewolke" der Projektionen enthalten. Für 2020 wird lediglich eine Zinserhöhung in Aussicht gestellt und keine für 2021. Damit sieht eine Mehrheit der Währungshüter in den nächsten drei Jahren nur noch eine Zinserhöhung, verglichen mit drei im Dezember. Die Fed will ab Mai den Bilanzabbau auf 15 Milliarden Dollar in Staatsanleihen zurückfahren und Ende September ganz einstellen. Ab Oktober will sie Fed pro Monat bis zu 20 Milliarden Dollar in US-Staatsanleihen reinvestieren.
Die Fed senkte außerdem die Prognose für das Wachstum der US-Wirtschaft in diesem Jahr auf 2,1 von 2,3 Prozent. Powell sagte aber auch: "Die US-Wirtschaft befindet sich in einer guten Situation, unser Ausblick ist positiv. Die fundamentalen Daten der Wirtschaft sind immer noch sehr stark." Allerdings seien der Brexit und die Zollverhandlungen mit China ein Risiko für den Wirtschaftsausblick.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:30 DE/Jenoptik AG, ausführliches Jahresergebnis (10:00 BI-PK)
07:30 DE/Krones AG, ausführliches Jahresergebnis
07:30 DE/Befesa SA, ausführliches Jahresergebnis
07:30 DE/Koenig & Bauer AG (KBA), Jahresergebnis
10:00 DE/BMW AG, Analysten- und Investorenkonferenz
10:00 DE/BayernLB, Jahresergebnis
10:00 DE/Wintershall Holding GmbH, Jahres-PG
10:30 DE/Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, BI-PK
21:15 US/Nike Inc, Ergebnis 3Q
Außerdem im Tagesverlauf:
- DE/Deutsche Bank AG, AR-Sitzung
- DE/Commerzbank AG, AR-Sitzung
AUSBLICK KONJUNKTUR
- GB 13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats Bank Rate PROGNOSE: 0,75% zuvor: 0,75% - US 13:30 Philadelphia-Fed-Index März PROGNOSE: +5,0 zuvor: -4,1 13:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 225.000 zuvor: 229.000 15:00 Index der Frühindikatoren Februar PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: -0,1% gg Vm - EU 16:00 EU/Index Verbrauchervertrauen Eurozone März (Vorabschätzung) PROGNOSE: -7,0 zuvor: -7,4
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,05-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2021 Auktion 1,45-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2029 Auktion 4,90-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2040 im Gesamtvolumen von 3 bis 4 Mrd EUR 10:50 FR/Auktion von Anleihen im Gesamtvolumen von 7,5 bis 9,0 Mrd EUR, davon: 0,00-prozentige Anleihen mit Laufzeit Februar 2022 0,00-prozentige Anleihen mit Laufzeit Mai 2022 0,00-prozentige Anleihen mit Laufzeit März 2024 1,00-prozentige Anleihen mit Laufzeit November 2025 11:00 SE/Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Dezember 2027 im Volumen von 250 Mio SEK Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit Dezember 2032 im Volumen von 250 Mio SEK 11:50 FR/Auktion neuer 0,10-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit März 2029 im Volumen von 1,5 bis 2,0 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.828,20 0,04 Nikkei-225 0,00 0,00 Schanghai-Composite 3.114,01 0,76 INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.603,89 -1,57 DAX-Future 11.588,00 -1,50 XDAX 11.571,19 -1,52 MDAX 25.080,93 -1,24 TecDAX 2.678,91 -0,96 EuroStoxx50 3.372,38 -1,07 Stoxx50 3.113,83 -0,76 Dow-Jones 25.745,67 -0,55 S&P-500-Index 2.824,23 -0,29 Nasdaq-Comp. 7.728,97 0,07 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,46% +54
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Der DAX wird auf Erholungskurs erwartet. "Nach erster Unsicherheit am Mittwoch wird die Fed-Sitzung nun positiv bewertet", sagt ein Marktteilnehmer. Die Fed hat die Befürchtungen weiterer Zinserhöhungen in diesem Jahr aus dem Markt genommen. "Zumindest kurzfristig ist diese Zinsentscheidung positiv für den Aktien- und Rentenmarkt und negativ für den Dollar", sagt ein Marktteilnehmer. Dabei sollte der schwächere Dollar die globale Risikobereitschaft anheizen, heißt es. Größte Profiteure sind laut Marktteilnehmern die Börsen der Schwellenländer. Neue Impulse dürften am Nachmittag vom Konjunkturindex der Fed-Filiale in Philadelphia ausgehen. Daneben stehen die Notenbanksitzungen in Großbritannien und der Schweiz im Blick sowie die Entwicklung rund um den Brexit.
Rückblick: Schwach - Im Blick standen der Kurseinbruch von Bayer, der insbesondere den DAX belastete, sowie die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend, vor der sich Zurückhaltung breit machte. Bayer brachen um 9,6 Prozent ein, nachdem ein US-Gericht entschieden hatte, dass Glyphosat ein "wesentlicher Faktor" für die Krebserkrankung eines Klägers war. Damit drohen Bayer weiter hohe Schadenersatzansprüche. Gleichwohl ist noch nicht einmal entschieden, ob Bayer dafür haftbar zu machen ist. Ein schwacher Ausblicke von BMW belastete den Autosektor. BMW fielen um 4,9 Prozent, der Stoxx-Autoindex gab um 2,6 Prozent nach. Für schlechte Stimmung im Banksektor sorgte die UBS mit negativen Aussagen zum Geschäftsumfeld. UBS reduzierten sich um 2,4 Prozent, der Stoxx-Bankenindex um 1,4 Prozent. Minenwerte standen ebenfalls unter Druck, nachdem ein Gericht in Brasilien erklärt hatte, dass der Minenbetreiber Vale die seit Februar ausgesetzte Produktion in der Brucutu-Mine wieder aufnehmen kann. Spekulationen auf Kapazitätsengpässe hatten den Eisenerzpreis zuletzt in die Höhe getrieben und den Sektor gestützt. Der Rohstoffsektor fiel um 1,8 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwach - Als eine Art versteckte Gewinnwarnung wurde eine infrage gestellte Prognose von Osram gewertet. Osram verloren 3,0 Prozent. Munich Re gaben um 2,8 Prozent nach - belastet von einem als relativ schwach wahrgenommenen Ausblick auf das laufende Jahr. Deutsche Bank fielen um 3,3 Prozent und Commerzbank um 2,1 Prozent. Börsianer sind von einer möglichen Fusion beider Häuser nicht überzeugt. Daneben belasteten die UBS-Aussagen (s.o). Fraport sackten mit einer Verkaufsempfehlung durch Goldman Sachs um 8 Prozent ab. Fuchs Petrolub litten unter einem schwachen Ausblick und verbilligten sich um 6,3 Prozent. Jungheinrich gewannen dagegen nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen 2 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Hornbach Holding und Hornbach Baumarkt haben Federn lassen müssen, nachdem beide am Abend deutliche Gewinneinbußen im Geschäftsjahr 2018/19 berichtet hatten. Für Hornbach Baumarkt ging es bei Lang & Schwarz um 4 und für Hornbach Holding um 9 Prozent nach unten. Bei Tom Tailor wurde mit Erleichterung aufgenommen, dass die Modekette einen Käufer für ihre Problemtochter Bonita gefunden hat. Die Aktie wurde rund 6 Prozent höher gestellt. Bei Patrizia Immobilien habe sich wenig getan nach der Mitteilung einer um 2 Cent steigenden Dividende.
USA / WALL STREET
Knapp behauptet - Die taubenhaften Aussagen der US-Notenbank drückten den US-Finanzmärkten den Stempel auf. Die Notenbanker waren zwar überwiegend mit einer taubenhaften Tonlage erwartet worden, hätten aber taubenhafter kaum klingen können. Die Aktienkurse zogen ebenso an wie die Anleihekurse, der Dollar fiel deutlich zurück und der Goldpreis stieg. Die Erholung der Aktien ging im Handelsverlauf aber wieder verloren, was Beobachter auf Skepsis bezüglich einer baldigen Einigung im Handelsstreit zurückführten. US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, dass seine Regierung darüber diskutiere, die Zölle auf chinesische Waren für einen "längeren Zeitraum" beizubehalten. Den Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit war dies nicht zuträglich. Bankaktien fielen zurück. Das absehbar weiter erhalten bleibende Niedrigzinsumfeld erschwert den Geldhäusern das Kreditgeschäft bzw. macht es weniger lukrativ. Der S&P-500-Bankindex verlor 2,7 Prozent. Nicht gefragt waren auch Autoaktien. Wie schon in Europa lagen sie auch in den USA am Ende. Der Autoindex verlor 2,8 Prozent. In Europa hatte unter anderem ein enttäuschender Ausblick von BMW belastet. Übergeordnet herrscht im Autosektor weiter große Unsicherheit mit Blick auf die Kosten der Umstellung auf Elektromobilität. Ford teilte mit, bis zu 900 Millionen Dollar dafür investieren zu wollen. Fedex verbilligten sich um 3,5 Prozent, nachdem der Logistikkonzern seine Jahresziele zum zweiten Mal binnen drei Monaten gesenkt hatte. Der Kurs des Wettbewerbers UPS kam um 2,2 Prozent zurück.
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March 21, 2019 02:40 ET (06:40 GMT)
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