Zürich (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100063891 heruntergeladen
werden -
Wie viele andere Unternehmen des Service public steht die
Schweizerische Post vor grossen Herausforderungen: Sie muss sich in
einem Geschäftsumfeld behaupten, in dem Digitalisierung und der
globale Wettbewerb den Ton angeben. Gleichzeitig ist sie mit einem
engen regulatorischen Korsett und vielfältigen, teilweise
widersprechenden Erwartungen konfrontiert.
Avenir-Suisse-Wettbewerbsökonom Samuel Rutz zeigt in einem neuen
Forschungspapier auf, warum das Geschäftsmodell der Schweizerischen
Post nachhaltig erneuert werden sollte:
Anfangs März hat die Schweizerische Post ihre Zahlen für das
Geschäftsjahr 2018 bekanntgegeben. Dass rückläufige Gewinne
kommuniziert wurden, kam für die Branchenkenner wenig überraschend:
Die Post ist in einem regulatorischen Korsett gefangen, das noch aus
dem letzten Jahrhundert stammt und vor dem Hintergrund einer anderen
betrieblichen Realität entstanden ist. Im Bereich der Grundversorgung
mit Postdienstleistungen leistet sich die Schweiz bis heute eine
international einzigartige und entsprechend kostspielige Luxuslösung,
die immer weniger den Konsumbedürfnissen der Öffentlichkeit
entspricht. Die Postfinance erreicht nicht mehr ihr früheres
Rentabilitätsniveau, leidet unter den niedrigen Zinsen genauso wie
unter dem Hypothekar- und Kreditverbot. Schliesslich gibt es heute
ausser in der Schweiz weltweit keine Post mehr, die auch ein
Busunternehmen betreibt.
+++ Abspecken, entbündeln und privatisieren +++
Der Avenir-Suisse-Wettbewerbsökonom Samuel Rutz plädiert in
unserer neuesten Studie für eine Neudefinition des postalischen
Service public. Umfassende Reformen in allen drei Geschäftssparten
der Schweizerischen Post sind notwendig:
1. Beim klassischen Postgeschäft (Briefe, Pakete und Poststellen)
geht es vor allem um die Frage, wie viel postalische
Grundversorgung es in der digitalen Welt noch braucht und wie
diese finanziert werden soll. Neben einer Reduktion und
technologieneutralen Ausschreibung der Grundversorgung sollte
insbesondere das Restmonopol der Post auf Briefe bis 50g
abgeschafft werden. Diese würde den Wettbewerbsdruck auf die
Post erhöhen und die Tür für eine Modernisierung des
Postsektors öffnen - sogar dann, wenn die Schweizerische Post
vorerst weiterhin als alleinige Grundversorgerin in der Schweiz
agieren würde.
2. Die Postfinance ist vollständig zu privatisieren und aus ihrem
Regulierungskorsett zu befreien. Im Niedrigzinsumfeld wird das
Kredit- und Hypothekarverbot für die Postfinance zunehmend zum
Risiko. Die Postfinance sollte in eine privatrechtliche
Aktiengesellschaft überführt werden und die Schweizerische Post
anschliessend ihre Aktienmehrheit aufgeben. Auch der überholte
Grundversorgungsauftrag im Bereich des Zahlungsverkehrs gehört
abgeschafft - er ist ein Kind aus einer anderen Zeit.
3. Der Postauto-Skandal hat beispielhaft illustriert, welche
Risiken für den Staat und die Steuerzahler mit diesem
Unternehmenskonstrukt verbunden sind. Auch die Postauto AG, die
keinen Grundversorgungsauftrag hat, sollte privatisiert und
verkauft und das Gewinnverbot im regionalen Personenverkehr
überprüft werden.
Generell kann festgehalten werden: Je länger die überfälligen
Reformen im Postsektor hinausgezögert werden, desto höher ist das
Risiko, dass letztlich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zur
Kasse gebeten werden müssen.
Originaltext: Avenir Suisse
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100063891
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100063891.rss2
Kontakt:
+++ Weitere Auskünfte +++
https://www.avenir-suisse.ch/
Peter Grünenfelder (+41 79 458 08 63 und +41 44 445 90 16,
peter.gruenenfelder@avenir-suisse.ch)
Samuel Rutz (+41 44 445 90 62 und +41 79 204 78 83,
samuel.rutz@avenir-suisse.ch)
Verena Parzer-Epp (+41 44 445 90 16,
verena.parzer-epp@avenir-suisse.ch)
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Schweizerische Post vor grossen Herausforderungen: Sie muss sich in
einem Geschäftsumfeld behaupten, in dem Digitalisierung und der
globale Wettbewerb den Ton angeben. Gleichzeitig ist sie mit einem
engen regulatorischen Korsett und vielfältigen, teilweise
widersprechenden Erwartungen konfrontiert.
Avenir-Suisse-Wettbewerbsökonom Samuel Rutz zeigt in einem neuen
Forschungspapier auf, warum das Geschäftsmodell der Schweizerischen
Post nachhaltig erneuert werden sollte:
Anfangs März hat die Schweizerische Post ihre Zahlen für das
Geschäftsjahr 2018 bekanntgegeben. Dass rückläufige Gewinne
kommuniziert wurden, kam für die Branchenkenner wenig überraschend:
Die Post ist in einem regulatorischen Korsett gefangen, das noch aus
dem letzten Jahrhundert stammt und vor dem Hintergrund einer anderen
betrieblichen Realität entstanden ist. Im Bereich der Grundversorgung
mit Postdienstleistungen leistet sich die Schweiz bis heute eine
international einzigartige und entsprechend kostspielige Luxuslösung,
die immer weniger den Konsumbedürfnissen der Öffentlichkeit
entspricht. Die Postfinance erreicht nicht mehr ihr früheres
Rentabilitätsniveau, leidet unter den niedrigen Zinsen genauso wie
unter dem Hypothekar- und Kreditverbot. Schliesslich gibt es heute
ausser in der Schweiz weltweit keine Post mehr, die auch ein
Busunternehmen betreibt.
+++ Abspecken, entbündeln und privatisieren +++
Der Avenir-Suisse-Wettbewerbsökonom Samuel Rutz plädiert in
unserer neuesten Studie für eine Neudefinition des postalischen
Service public. Umfassende Reformen in allen drei Geschäftssparten
der Schweizerischen Post sind notwendig:
1. Beim klassischen Postgeschäft (Briefe, Pakete und Poststellen)
geht es vor allem um die Frage, wie viel postalische
Grundversorgung es in der digitalen Welt noch braucht und wie
diese finanziert werden soll. Neben einer Reduktion und
technologieneutralen Ausschreibung der Grundversorgung sollte
insbesondere das Restmonopol der Post auf Briefe bis 50g
abgeschafft werden. Diese würde den Wettbewerbsdruck auf die
Post erhöhen und die Tür für eine Modernisierung des
Postsektors öffnen - sogar dann, wenn die Schweizerische Post
vorerst weiterhin als alleinige Grundversorgerin in der Schweiz
agieren würde.
2. Die Postfinance ist vollständig zu privatisieren und aus ihrem
Regulierungskorsett zu befreien. Im Niedrigzinsumfeld wird das
Kredit- und Hypothekarverbot für die Postfinance zunehmend zum
Risiko. Die Postfinance sollte in eine privatrechtliche
Aktiengesellschaft überführt werden und die Schweizerische Post
anschliessend ihre Aktienmehrheit aufgeben. Auch der überholte
Grundversorgungsauftrag im Bereich des Zahlungsverkehrs gehört
abgeschafft - er ist ein Kind aus einer anderen Zeit.
3. Der Postauto-Skandal hat beispielhaft illustriert, welche
Risiken für den Staat und die Steuerzahler mit diesem
Unternehmenskonstrukt verbunden sind. Auch die Postauto AG, die
keinen Grundversorgungsauftrag hat, sollte privatisiert und
verkauft und das Gewinnverbot im regionalen Personenverkehr
überprüft werden.
Generell kann festgehalten werden: Je länger die überfälligen
Reformen im Postsektor hinausgezögert werden, desto höher ist das
Risiko, dass letztlich die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zur
Kasse gebeten werden müssen.
Originaltext: Avenir Suisse
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