Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Banken senken BIP-Prognose um mehr als die Hälfte
Die privaten Banken in Deutschland sind inzwischen deutlich pessimistischer für die weitere Wirtschaftsentwicklung als noch vor einigen Monaten. In seiner Frühjahrsprognose sagte der Bankenverband für 2019 nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,7 Prozent voraus. Die im Oktober gestellte Prognose der Banken-Chefvolkswirte von 1,8 Prozent wurde damit mehr als halbiert, wie der Verband mitteilte. Für 2020 seien sie aber wieder etwas zuversichtlicher und gingen von einer Steigerung um 1,6 Prozent aus.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 0,75 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat inmitten der Brexit-Wirren ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau belassen. Er verharrte bei 0,75 Prozent. Der Beschluss der Währungshüter fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer waren davon ausgegangen, dass die BoE angesichts des politischen Dramas in Westminster untätig bleiben würde. In dem begleitenden Statement der Zentralbank hieß es, der Wirtschaftsausblick hänge signifikant davon ab, auf welche Art und mit welchem Timing das Vereinigte Königreich die EU verlässt.
Schweizer Notenbank hält an Negativzins fest
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat an ihrer Geldpolitik und an ihrer Franken-Rhetorik wie erwartet festgehalten. Zudem senkte sie ihre Inflationsprognosen für 2019 und 2020. Nach Mitteilung der SNB bleibt der Zinssatz auf Sichteinlagen von Geschäftsbanken bei minus 0,75 Prozent und der Zielkorridor des Dreimonatslibor bei minus 1,25 bis minus 0,25 Prozent. "Die Nationalbank bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt", heißt es in der aktuellen geldpolitischen Lagebeurteilung.
Norwegens Notenbank erhöht Leitzins gegen den Trend
Die norwegische Zentralbank hat gegen den Trend unter den großen Zentralbanken ihren Leitzins um 0,25 Basispunkte auf 1,00 Prozent erhöht. Zudem signalisierte die Norges Bank eine weitere Erhöhung vor Jahresende. "Die norwegische Wirtschaft wächst solide, und die Kapazitätsauslastung scheint nun leicht über dem normalen Niveau zu liegen", sagte Gouverneur Oystein Olsen.
Schwacher Jahresauftakt auf weltweitem IPO-Markt - Studie
In den ersten Wochen 2019 haben trotz relativ niedriger Marktvolatilität und einer positiven Entwicklung von großen Aktienindizes weltweit nur wenige Unternehmen den Gang an die Börse gewagt. Die Zahl der Börsengänge sank im ersten Quartal rund um den Globus um 41 Prozent, wie aus einer Studie von Ernst & Young (EY) hervorgeht. Während es in Asien die meisten Börsengänge gegeben habe, fand in Deutschland kein einziger IPO statt.
May stößt vor EU-Gipfel auf Widerstand mit Brexit-Verschiebung bis Ende Juni
Die britische Premierministerin Theresa May stößt vor dem EU-Gipfel mit ihrem Plan für eine Verschiebung des Brexit bis Ende Juni auf Widerstand. Bei einem Treffen der Botschafter der anderen EU-Länder am Mittwoch habe sich "eine Mehrheit" gegen diesen Termin ausgesprochen und für eine Verlängerung nur bis zu den Europawahlen Ende Mai plädiert, sagten mehrere Diplomaten am Donnerstag übereinstimmend der Nachrichtenagentur AFP.
Merkel unter Bedingungen offen für kurzen Brexit-Aufschub
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist unter Bedingungen zu einer kurzfristigen Verschiebung des Brexits bereit. Die CDU-Politikerin forderte, dass das britische Parlament noch vor nächstem Freitag dem ausgehandelten Abkommen zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zustimmen müsste. Außerdem müsse die Rechtmäßigkeit der Ende Mai stattfindenden europäischen Parlamentswahlen garantiert sein. Damit unterstützt Merkel die Linie von EU-Ratspräsident Donald Tusk. Zuvor hatte die britische Premierministerin Theresa May um eine dreimonatige Verschiebung des Brexits auf den 30. Juni gebeten.
Deutschland wäre bei hartem Brexit zweitgrößter Verlierer
Deutschland wäre bei einem harten Brexit der zweitgrößte Verlierer und müsste Einkommensverluste von bis zu 10 Milliarden Euro jährlich verkraften. Pro Kopf wäre das eine jährliche Einbuße von 115 Euro. Das ergab eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung. Die höchsten Einkommensverluste würden mit insgesamt 57 Milliarden Euro pro Jahr im Vereinigten Königreich selbst zu spüren sein, innerhalb der Europäischen Union ohne Großbritannien summierten sich die Schäden auf 40 Milliarden Euro.
DIHK: Unternehmen ist EU-Zusammenhalt wichtiger als Brexit-Zugeständnisse
Trotz der Zitterpartie um den Brexit ist deutschen Unternehmen nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) eine klare und geschlossene Haltung der 27 EU-Staaten wichtiger als weitere Zugeständnisse an die ausstiegswilligen Briten. Im aktuellen DIHK-Unternehmensbarometer gaben 85 Prozent der Betriebe in Deutschland an, der Zusammenhalt der EU und der Binnenmarkt dürften durch den Brexit-Deal nicht gefährdet werden, selbst wenn der eigene Handel mit dem Vereinigten Königreich Schaden nimmt, erklärte der DIHK.
Merkel: EU-Gipfel spricht über strategische Fragen der Industriepolitik
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat deutsch-französische Pläne für eine strategische Industriepolitik gegen Kritik verteidigt und angekündigt, man werde auf dem am Nachmittag beginnenden EU-Gipfel auch "über strategische Fragen der Industriepolitik" sprechen. "Ich bitte uns, nicht immer reflexartig darauf zu reagieren", sagte sie in einer Regierungserklärung im Bundestag.
Merkel wirft SPD in Rüstungsgüter-Frage "moralische Überheblichkeit" vor
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat der SPD im koalitionsinternen Streit um die Rüstungsexportrichtlinien "moralische Überheblichkeit" und Kompromissunfähigkeit vorgeworfen. In ungewöhnlicher Schärfe warf die CDU-Politikerin dem Koalitionspartner vor, bei gemeinsamen europäischen Rüstungsprojekten nicht auf die Interessen der Partner einzugehen.
Hauptverdächtiger von Utrecht wird wegen Terrorismus angeklagt
Dem mutmaßlichen Todesschützen von Utrecht wird wegen Terrorismus der Prozess gemacht. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Den Haag mit. Dem 37-jährigen Gökmen Tanis werde "mehrfacher Mord mit terroristischer Absicht" vorgeworfen. Er solle am Freitag erstmals dem Richter vorgeführt werden.
BDI unterstützt EU-Kommissionsplan für härtere Gangart gegenüber China
Die deutsche Industrie hat die neue China-Strategie der Europäischen Kommission gelobt und von den Regierungschefs der Europäischen Union eine schnelle Umsetzung der Instrumente gefordert. "Das Maßnahmenpaket der Kommission liefert passgenaue Lösungsansätze auf die zentralen wirtschaftspolitischen Herausforderungen im Umgang mit China", sagte Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der deutschen Industrie (BDI).
China kündigt neue Runde von Handelsgesprächen an
China hat eine neue Runde von Handelsgesprächen mit den USA angekündigt, während beide Seiten ihre Bemühungen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten fortsetzen. Das Handelsministerium in Peking erklärte, dass der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und US-Finanzminister Steven Mnuchin vom 28. bis 29. März Peking besuchen werden, um die Handelsgespräche fortzusetzen. Der chinesische Vizepremier Liu He wird Anfang April Washington besuchen, wie Gao Feng, Sprecher des Ministeriums, bei einem Routinebriefing sagte, ohne ein Datum anzugeben.
+++ Konjunkturdaten +++
Philippinen/Zentralbank lässt Leitzins unverändert
Philippinen/Zentralbank lässt Ausleihesatz bei 5,25%
Philippinen/Zentralbank lässt Einlagensatz bei 4,75%
Taiwans Zentralbank lässt Leitzinsen unverändert
Taiwans Zentralbank lässt Diskontsatz bei 1,375%
GB/Einzelhandelsumsatz Feb +0,4% gg Vm; +4,0% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz Feb PROG: -0,4% gg Vm; +3,5% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Feb +0,2% gg Vm; +3,8% gg Vj
GB/Finanzsaldo öffentl. Hand (PSNB) Feb +0,2 Mrd GBP (Vj: +1,2 Mrd GBP)
GB/Nettomittelbedarf öffentl. Hand (PSNCR) Feb -0,03 Mrd GBP (Vj: +21,0 Mrd GBP)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 21, 2019 08:30 ET (12:30 GMT)
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