Verstärkte Konjunktursorgen dürften zum Wochenausklang die Wall Street belasten. Jüngster Mosaikstein sind schwache Daten aus Deutschland. Die Industrie rutschte im März noch tiefer den kontraktiven Bereich, während die Dienstleistungen weiter an Dynamik einbüßten. Auch das Wachstum in der Eurozone hat im März weiter an Fahrt verloren. "Eine Reihe von schlechter als erwartet ausgefallenen Daten lassen die Alarmglocken läuten, nicht nur für Europa, sondern auch für die Weltwirtschaft, indem sie weitere Beweise für eine globale Verlangsamung der Konjunktur liefern", so David Cheetham, Analyst bei XTB. "Diese Einkaufsmanagindizes werden aufmerksam verfolgt und gelten im Gegensatz zu Beschäftigungs- oder BIP-Zahlen aufgrund der Art ihrer Zusammensetzung, die stark an den Zukunftserwartungen ausgerichtet ist, als Frühindikatoren", ergänzt der Teilnehmer.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch eine längere Zinspause in Aussicht gestellt und sich vorsichtig bezüglich der konjunkturellen Aussichten gezeigt. Und auch die Europäische Zentralbank hatte den Zeitpunkt für eine Zinserhöhung zuletzt weiter nach hinten verschoben. Der Future auf den S&P-500 reduziert sich aktuell um 0,5 Prozent.
Auch aus den USA stehen die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor für März auf der Agenda. Dazu kommen der Verkauf bestehender Häuser im Februar.
Daneben stehen die weiteren Entwicklungen in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China im Fokus. Die zuletzt aus Washington gekommenen widersprüchlichen Signale dämpften hier die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konflikts.
Bei den Einzelwerten verliert die Nike-Aktie vorbörslich 3,8 Prozent, nachdem der Sportartikelhersteller bei der Vorlage von Geschäftszahlen die Anleger auf ein schwächeres Wachstum eingestimmt hatte. Im dritten Quartal hat Nike umsatzseitig die Erwartungen der Analysten erfüllt. Der Gewinn übertraf die Konsensschätzung. Doch im laufenden vierten Quartal wird es wohl nicht mehr so gut laufen. Währungseffekte dürften das Wachstum bremsen, warnte Nike.
Die Boeing-Aktie verliert 0,4 Prozent. Nach den jüngsten Abstürzen von zwei Boeing 737-MAX 8 hat die indonesische Fluggesellschaft Garuda den Kauf von 49 Maschinen dieses Typs widerrufen. Die Airline habe in einem Brief an den US-Flugzeugbauer um die Stornierung der Bestellung im Wert von mehreren Milliarden Dollar gebeten, sagte Garuda-Sprecher Ikhsan Rosan. Die Passagiere hätten das Vertrauen in den Flugzeugtyp verloren, sagte er zur Begründung.
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March 22, 2019 07:36 ET (11:36 GMT)
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